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Unter dem Titel Träume werden hier erstmals die zu Lebzeiten publizierten und durch den Nachlaß überlieferten Traumberichte und traumtheoretischen Reflexionen Walter Benjamins in einem eigenen Band versammelt. Damit rückt eine Seite seines Werks in den Blick, die bislang wenig Beachtung gefunden hat, die aber für sein Schreiben und Denken zentrale Bedeutung hatte.Der erste Teil «Traumaufzeichnungen» enthält in erreichbarer Vollständigkeit und zeitlicher Folge Benjamins Niederschriften eigener Träume, wobei auch unpubliziertes Manuskriptmaterial herangezogen wird. Der zweite Teil «Über das Traumbewußtsein. Erwachen und Traum» enthält seine traumtheoretischen Reflexionen, die von kurzen Aphorismen über größere Darlegungen zur Traumliteratur und zur Geschichtlichkeit des Traums bis zur politischen Konzeption des »Traumkollektivs« und seines Erwachens reichen. Im Nachwort charakterisiert der Herausgeber Benjamins schriftstellerischen Umgang mit den eigenen Träumen und skizziert, in Abhebung von Freuds Traumdeutung und dem Surrealismus, dessen eigenständige und eigenwillige Bestimmung der Traumsphäre.Es liegt ein Lesebuch vor, das Benjamin sowohl als großen Träumer wie als bedeutenden Theoretiker des Traums präsentiert.
List of contents
[Traumaufzeichnungen:] 1. Aus: Jezower, "Das Buch der Träume" (1928) - 2. Aus: "Einbahnstraße" (1928) - 3. Aus "Berliner Chronik" (1932) und Texten der "Berliner Kindheit" (1933-1938) - 4. "Selbstbildnisse des Träumenden" (1932/33) - 5. Einzelne Träume (1929-1939) - [Über die Traumwahrnehmung; Erwachen und Traum:] 1. Notizen und Texte bis 1930 - 2. "Pariser Passagen" (1927-1929) - 3. Notizen und Texte ab 1930 - Anhang: Das zweite Ich - Anmerkungen - Nachwort von Burkhardt Lindner: Benjamin als Träumer und Theoretiker des Traums
About the author
Walter Benjamin, geb. 1892 in Berlin, studierte in Freiburg i. Breisgau Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. Nach Beginn des ersten Weltkrieges setzt er sein Studium in München und dann in Bern fort. 1933 emigriert er nach Paris. Nach der Besetzung Frankreichs und kurzzeitiger Internierung entschließt er sich in die USA zu internieren. An der spanischen Grenze wartet er aber vergeblich auf ein Visum. Da seine Auslieferung an die Geheime Staatspolizei droht, nimmt sich Walter Benjamin im spanischen Küstenort Port Bou mit einer Überdosis Morphium das Leben.
Summary
Unter dem Titel Träume werden hier erstmals die zu Lebzeiten publizierten und durch den Nachlaß überlieferten Traumberichte und traumtheoretischen Reflexionen Walter Benjamins in einem eigenen Band versammelt. Damit rückt eine Seite seines Werks in den Blick, die bislang wenig Beachtung gefunden hat, die aber für sein Schreiben und Denken zentrale Bedeutung hatte.
Der erste Teil «Traumaufzeichnungen» enthält in erreichbarer Vollständigkeit und zeitlicher Folge Benjamins Niederschriften eigener Träume, wobei auch unpubliziertes Manuskriptmaterial herangezogen wird. Der zweite Teil «Über das Traumbewußtsein. Erwachen und Traum» enthält seine traumtheoretischen Reflexionen, die von kurzen Aphorismen über größere Darlegungen zur Traumliteratur und zur Geschichtlichkeit des Traums bis zur politischen Konzeption des »Traumkollektivs« und seines Erwachens reichen. Im Nachwort charakterisiert der Herausgeber Benjamins schriftstellerischen Umgang mit den eigenen Träumen und skizziert, in Abhebung von Freuds Traumdeutung und dem Surrealismus, dessen eigenständige und eigenwillige Bestimmung der Traumsphäre.
Es liegt ein Lesebuch vor, das Benjamin sowohl als großen Träumer wie als bedeutenden Theoretiker des Traums präsentiert.