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Der Berufsgruppe der »Domra«, die in Indien zur Kaste der Unberührbaren gehört, unterstehen die Verbrennungsstätten in Varanasi am Harishchandra Ghat und am Manikarnika Ghat. Die Domra verkaufen Holz, nehmen für jeden Leichnam, der am Ufer des Ganges eingeäschert wird, eine Gebühr ein und hüten das ewig brennende heilige Feuer, von dem alle Scheiterhaufen angezündet werden. Sie kümmern sich um die einzelnen Scheiterhaufen und scharren die Asche zusammen. Die Holzkohlereste und die Asche werden von den Domra nach Schmuck und Wertgegenständen durchsucht, bevor die Rückstände eines niedergebrannten Scheiterhaufens dem Fluß übergeben werden und langsam flußabwärts treiben.
»Wenn die Rituale beendet, die Gottesdienste aus und die Toten verbrannt sind, bleibt das pure Leben: inhuman, heidnisch und unerlöst. Eigentlich müßten die Kinder der Aufklärung Winkler als Ketzer verfolgen. Dennoch: Domra - Am Ufer des Ganges ist ein großes Buch, mittelalterlich und hoffnungslos.« Helmut Schödel, Die Zeit
About the author
Josef Winkler, geb. am 3.3.1953 in Kamering bei Paternion in Kärnten. Nach der Volksschule besuchte er drei Jahre lang die Handelsschule in Villach. Nachdem er zunächst im Büro einer Oberkärntner Molkerei beschäftigt ist, besuchte er die Abendhandelsakademie in Klagenfurt und arbeitete tagsüber im Betrieb eines Verlags, der Karl-May-Bücher produziert, seit 1971 dann in der Verwaltung der neuen Hochschule für Bildungswissenschaften in Klagenfurt. In seiner Freizeit besuchte er germanistische und philosophische Vorlesungen. Seit 1982 ist Josef Winkler freier Schriftsteller. Er lebt derzeit in Klagenfurt. 2008 erhielt Josef Winkler den Georg-Büchner-Preis.
Summary
Der Berufsgruppe der »Domra«, die in Indien zur Kaste der Unberührbaren gehört, unterstehen die Verbrennungsstätten in Varanasi am Harishchandra Ghat und am Manikarnika Ghat. Die Domra verkaufen Holz, nehmen für jeden Leichnam, der am Ufer des Ganges eingeäschert wird, eine Gebühr ein und hüten das ewig brennende heilige Feuer, von dem alle Scheiterhaufen angezündet werden. Sie kümmern sich um die einzelnen Scheiterhaufen und scharren die Asche zusammen. Die Holzkohlereste und die Asche werden von den Domra nach Schmuck und Wertgegenständen durchsucht, bevor die Rückstände eines niedergebrannten Scheiterhaufens dem Fluß übergeben werden und langsam flußabwärts treiben.»Wenn die Rituale beendet, die Gottesdienste aus und die Toten verbrannt sind, bleibt das pure Leben: inhuman, heidnisch und unerlöst. Eigentlich müßten die Kinder der Aufklärung Winkler als Ketzer verfolgen. Dennoch: Domra – Am Ufer des Ganges ist ein großes Buch, mittelalterlich und hoffnungslos.« Helmut Schödel, Die Zeit