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»Warlam Schalamow ist die große Gegenfigur zu den literarischen Zeugen der nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Er gehört in eine Reihe mit Primo Levi, Jorge Semprún oder Imre Kertész.« (Gregor Dotzauer, Tagesspiegel) Mit »Linkes Ufer« wird die Werkausgabe von Warlam Schalamow fortgesetzt, deren erster Band "Durch den Schnee" seit seinem Erscheinen 2007 ungebrochen hohe Aufmerksamkeit genießt. Schalamow zieht den Leser in die Gegenwart des Lager-alltags hinein und geht der Schlüsselfrage unserer Gegenwart nach: Wie können Menschen, die über Jahrhunhunderte in der Tradition des Humanismus erzogen wurden, Ausschwitz oder Kolyma hervorbringen? Lange Jahre im Westen unbekannt, erfährt er in den letz-ten Jahren zunächst in Frankreich und Deutschland endlich die verdiente Anerkennung als einer der Großen der russischen Literatur. Die »Erzählungen aus Kolyma«, deren zweiter Zyklus in der Übersetzung von Gabriele Leupold hier veröffentlicht wird, sind Weltliteratur.
About the author
Warlam Schalamow, geb. 1907 im nordrussischen Wologda als Sohn eines orthodoxen Geistlichen, ging 1924 nach Moskau, um dort 'Sowjetisches Recht' zu studieren. 1929 wurde er wegen 'konterrevolutionärer Agitation' (Artikel 58) zu Lagerhaft im Ural verurteilt. 1931 kehrte er nach Moskau zurück, wo er 1937 zum zweiten Mal verhaft et wird. Es folgte die Deportierung in die sibirische Kolyma-Region, dem Kältepol der Erde. 1956 durfte er nach Moskau zurückkehren, wo er 1982 starb.
Dr. Franziska Thun-Hohenstein, promovierte Slawistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Leitung des Forschungsbereichs "Plurale Kulturen Europas" und wissenschaftliche Koordination des Forschungsprojekts Kulturelle Semantik Georgiens zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer.
Gabriele Leupold, geboren 1954 in Niederlahnstein, unterrichtete nach ihrem Studium der Slawistik und Germanistik Deutsch als Fremdsprache (u.a. ein Jahr lang an der Universität Fukui in Japan), verbrachte einen zehnmonatigen Forschungsaufenthalt in Moskau und widmete sich in Berlin, wo sie mit Unterbrechungen seit 1982 lebt, der Galeriearbeit. Seit ihrer Rückkehr aus Japan übersetzt sie, hauptsächlich aus dem Russischen, u.a. Osip Mandelstam, Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Andrej Belyj und Boris Pasternak, organisiert und leitet seit den 90er Jahren zahlreiche Workshops für Übersetzer und Studierende. Ihre Arbeit wurde 1997 mit dem Übersetzerstipendium der "Dialogwerkstatt Zug" und 2002 mit dem "Paul-Celan-Preis" ausgezeichnet. 2012 erhielt Gabriele Leupold den "Johann-Heinrich-Voss-Preis" für ihre Übersetzungen aus dem Russischen.
Summary
»Warlam Schalamow ist die große Gegenfigur zu den literarischen Zeugen der nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Er gehört in eine Reihe mit Primo Levi, Jorge Semprún oder Imre Kertész.« (Gregor Dotzauer, Tagesspiegel) Mit »Linkes Ufer« wird die Werkausgabe von Warlam Schalamow fortgesetzt, deren erster Band "Durch den Schnee" seit seinem Erscheinen 2007 ungebrochen hohe Aufmerksamkeit genießt. Schalamow zieht den Leser in die Gegenwart des Lager-alltags hinein und geht der Schlüsselfrage unserer Gegenwart nach: Wie können Menschen, die über Jahrhunhunderte in der Tradition des Humanismus erzogen wurden, Ausschwitz oder Kolyma hervorbringen? Lange Jahre im Westen unbekannt, erfährt er in den letz-ten Jahren zunächst in Frankreich und Deutschland endlich die verdiente Anerkennung als einer der Großen der russischen Literatur. Die »Erzählungen aus Kolyma«, deren zweiter Zyklus in der Übersetzung von Gabriele Leupold hier veröffentlicht wird, sind Weltliteratur.