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Auslandssemester gehören mittlerweile zur universitären Ausbildung dazu.
Was jedoch bringen ein oder zwei Semester in einer fremden Stadt den
Studierenden? Wie nehmen sie das jeweils Andere wahr und welche Strategien
entwickeln sie vor Ort? Diese Fragen stehen im Vordergrund der Studie
über Berliner und Moskauer Studierende, die im Rahmen von Universitätspartnerschaften
ihre Studienstädte "gewechselt" haben. Dabei ist die Sicht der
Akteure zentral, die in qualitativen Interviews und teilnehmender Beobachtung
erhoben wurde. Abseits der seit Danckwortt üblich gewordenen
Anpassungskurven, die die Assimilation an das Gastland messen sollen,
zeigen die Studierenden individuelle Stadtcharakterisierungen auf. Die
mentalen Stadtbilder stellen eine Art imaginäres Kapital dar, das sie benutzen,
um in ihren Zukunftsvorstellungen die jeweilige Gaststadt einzubeziehen.
So unterschiedlich Berlin und Moskau sind, so ähnlich sind dagegen
die Wahrnehmungsmuster der Studierenden, womit die nationale Determiniertheit
bei der "Anpassung" obsolet wird.