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Wie die mechanische Uhr das europäische Wirtschaftsleben veränderte und schließlich als erster Exportartikel chinesische Könige und Eunuchen gleichermaßen begeisterte. Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert untersucht der italienische Wirtschaftshisoriker und -detektiv die Geschichte der Uhr und den soziokulturellen Hintergrund der Uhrmacher in Genf, Paris, Augsburg und Nürnberg. Seine kleine Kulturgeschichte beschreibt die handwerkliche Entstehung der mechanischen Uhr und ihre Rolle im Tauschhandel: Wie im 14. Jahrhundert aus Schmieden, die erst Kanonen herstellten, durch die Verfeinerung der Verarbeitungstechniken Uhrmacher wurden, wie die Nachricht von 'Glocken, die zu jeder Stunde von selbst schlagen' bis nach China gelangt und die Uhr schließlich im 18. Jahrhundert, mit der Massenproduktion, zum hochkarätigen Exportartikel wird. Die mechanische Uhr war nicht nur der erste Präzisionsgegenstand, sondern läutete eine neue Zeit ein.
About the author
Carlo M. Cipolla, 1922 in Pavia geboren, war Wirtschaftshistoriker. Nach seinem Studium an der Universität von Pavia führten ihn Stipendien an die Sorbonne nach Paris und die London School of Economics. Mit siebenundzwanzig Jahren erhielt er eine Gastprofessur der University of California, Berkeley. Später lehrte er unter anderem an Hochschulen in Deutschland, England, Spanien und Kanada. Er war Vorsitzender und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereine und kultureller Einrichtungen in Turin, Boston und Rom, sowie Fellow der British Academy und der Royal History Society Großbritanniens. 1980 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Zürich verliehen, 1992 die der medizinischen Fakultät der Universität Pavia. Cipolla schrieb über 20 Bücher, die in etwa 15 Sprachen übersetzt wurden. Er starb 2000 in Pavia.