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Positionsbestimmung. Erhebt die Aufklärung zu Recht den Anspruch, zum ersten Mal eine kritische Erkenntnisbegründung gegeben zu haben? Der Autor geht diesem modernen Vorurteil und seinen historischen Gründen nach und zeigt, dass es angesichts eines großen Textcorpus antiker Erkenntniskritik nicht haltbar ist. Die Moderne hat nicht "die" Vernunft "entdeckt", sondern einen anderen Vernunftbegriff. Der Anspruch, allein dieser neue Vernunftbegriff garantiere Selbstbestimmung und Freiheit, hatte einen bis heute nachwirkenden Kulturbruch zur Folge. Das Buch öffnet den Blick auf andere Formen der Rationalität und auf neue Möglichkeiten der Verständigung mit der eigenen Geschichte.
About the author
Arbogast Schmitt, Professor für Literatur und Philosophie der griechischen Antike in Marburg. Forschungsschwerpunkte: Homer, Tragödie, Platon, Aristoteles, die Antithese von 'antik' und 'modern' und ihre Folgen für das Selbstverständnis der Moderne und die Deutung der Antike in der Moderne.
Summary
Positionsbestimmung. Erhebt die Aufklärung zu Recht den Anspruch, zum ersten Mal eine kritische Erkenntnisbegründung gegeben zu haben? Der Autor geht diesem modernen Vorurteil und seinen historischen Gründen nach und zeigt, dass es angesichts eines großen Textcorpus antiker Erkenntniskritik nicht haltbar ist. Die Moderne hat nicht "die" Vernunft "entdeckt", sondern einen anderen Vernunftbegriff. Der Anspruch, allein dieser neue Vernunftbegriff garantiere Selbstbestimmung und Freiheit, hatte einen bis heute nachwirkenden Kulturbruch zur Folge. Das Buch öffnet den Blick auf andere Formen der Rationalität und auf neue Möglichkeiten der Verständigung mit der eigenen Geschichte.
Report
"Aufs Ganze gesehen gelingt es diesem Werk, mit beeindruckender Sachkenntnis und bewundernswerter analytischer Schärfe Platons geistige Größe und den fundamentalen Unterschied zwischen der Weltsicht Platons und der Moderne aufzuzeigen." (Philosophisches Jahrbuch)
"Wie ein Feuerwerk zündet Schmitt die Raketen seiner breiten, weit in Naturwissenschaftliches reichenden Bildung. Wesentlicher als das Feuerwerk ist der tiefe Ernst, mit dem er vom Grabe des von ihm zur Auferstehung berufenen Platon in den Kampf gegen die Verstrickungen des neuzeitlichen Denkens aufbricht, als deren Wurzel er nicht ganz zu Unrecht die "Absolutsetzung des Einzeldings" ausgräbt." (Deutsche Zeitschrift für Philosophie)
"Schmitt analysiert anhand einer Fülle von Belegen die ab dem späten Mittelalter beobachtbare antiplatonische Hinwendung zum Emprischen, zur Erkenntnis des Einzelnen als Einzelnen, die bei Denkern wie Duns Scotus und Ockham ihren Anfang nimmt. Schmitt belässt es aber keineswegs bei einer solchen historischen Analyse, sondern er versucht detailliert darzustellen, was denn Platons tatsächliche Position gewesen ist..." (NZZ)
"Das von Arbogast Schmitt geleitete Projekt "Neuzeitliches Selbstverständnis und Deutung der Antike", das in der Studie über die "Moderne und Platon" ihren Niederschlag fand, kann plausibel belegen, dass die grundlegenden Zeitalter des Denkens nicht in einem Verhältnis von Über- oder Unterordnung stehen; vielmehr repräsentieren sie unterschiedliche Wissenschafts- und Wertesysteme. Nicht nur deshalb ist die Lektüre des Buches ein lohnendes Unterfangen." (Die Tagespost)