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Neueste wissenschaftliche Dokumente sowie Analysen historischer Rezepte werfen erstmals ein Licht auf den Umgang mit den Volksseuchen Syphilis, Gonorrhoe und Tuberkulose im 19. Jahrhundert. Das Kaiserhaus in Wien war davon ebensobetroffen wie das aufstrebende Bürgertum, der einfache Soldat oder die Prostituierte. Während die Mitglieder des Wiener Hofes auf exklusive Arzneimittel, die Morphium, Codein, Cocain und Cannabis enthielten, zurückgreifen konnten, blieb der Unterschicht meist nur der Gang zu Kurpfuschern, die in Zeitungsinseraten diskrete Heilung versprachen. So begünstigten Prüderie und falsch verstandene Scham unseriöse Heilmethoden.
About the author
Sabine Fellner, Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Wien und an der Sorbonne in Paris. Mitarbeit bei zahlreichen Ausstellungen. 1999-2000 Neukonzeption des Österreichischen Tabakmuseums und bis 2003 Kuratorin des Museums. Seit 2003 Kuratorin der Sammlung Austria Tabak und als frei Kuratorin und Autorin tätig. Zahlreiche Publikationen.
Katrin Unterreiner, Studium der Kunstgeschichte sowie Geschichte an der Universität Wien. Bis 2007 wissenschaftliche Leiterin der Kaiserappartements der Wiener Hofburg und Kuratorin des im Jahre 2004 eröffneten Sisi Museums. Zahlreiche Ausstellungen sowie Publikationen.