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Das christliche Europa ist jüdisch - neue Thesen zur Geschichte von Juden und Christen
Jüdisches Christentum und christliches Judentum - Paradoxien der gemeinsamen Geschichte
Orientierung für den weiteren Dialog von Juden und Christen. Durch den Juden Jesus sind Judentum und Christentum unlösbar miteinander verbunden. Mit dem Aufkommen des Christentums formiert sich das Judentum umfassend neu. Beide sind zu Beginn zwei Arten von Reformjudentum, mithin Geschwisterreligionen. Abgrenzung und Rivalität kennzeichnet seitdem die weitere wenig geschwisterliche Geschichte, die die beiden Religionen im Abendland nehmen. Das Christentum setzt sich als Staatsreligion gegen das Judentum durch.
Wolffsohn spürt der Gemeinsamkeit beider Religionen nach, die selbst in den Gegensätzen und neuen Entwicklungen immer erkennbar bleibt. Dabei stellt er folgende Paradoxie heraus: das Judentum wurde in 2000 Jahren immer "christlicher", das Christentum wurde immer "jüdischer". Erst seit dem Holocaust zeichnet sich eine gegenläufige Entwicklung ab und bilden sich neue Perspektiven. Auf der Basis der historischen Quellen ergeben sich überraschende Einsichten, Folgerungen und Forderungen für die weitere Annäherung von Juden und Christen.
About the author
Prof. Dr. Michael Wolffsohn wurde 1947 in Tel Aviv geboren und lebt seit 1954 in Deutschland. Sein Hochschulstudium beendete Wolffsohn 1980 mit einer Doppelhabilitation in Geschichte und Politikwissenschaft. Er ist heute Professor für Neuere Deutsche Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Er ist Autor zahlreicher Bücher.