Read more
Georg Simmel hat sich zeit seines Lebens mit Fragen der Kunst und der Ästhetik auseinandergesetzt. Das dokumentieren die hier versammelten Texte, die zugleich die theoretische Einheit der weitgestreuten Arbeiten Simmels zu diesen Fragen sichtbar werden lassen. Simmels Interesse - so zeigt sich - richtet sich einerseits auf die ästhetische Dimension von sozialen Interaktionen und Gebrauchsgegenständen, andererseits auf konkrete Artefakte und klassische ästhetische Positionen. Darüber hinaus geben ausgewählte Künstlerporträts und Briefe Kernpassagen der Lebensphilosophie wieder, die verdeutlichen, wie dem späten Simmel das ästhetische zur Realisation des »individuellen Gesetzes« gerät, es nunmehr als existentielle Lebensform begriffen wird.
Das Nachwort von Ingo Meyer ordnet Simmels Ästhetik zwischen klassisch-idealistischen, nietzscheanischen und modernen Positionen zum »Nichtmehr-Schönen« ein.
List of contents
I. Ästhetik der Lebenswelt
Über Kunstausstellungen
Exkurs über den Schmuck
Venedig
Florenz
Die Ruine
Philosophie der Landschaft
Exkurs über die Soziologie der Sinne
Die ästhetische Bedeutung des Gesichts
Die Mode
Über die Tango-Manie in Berlin, Januar 1914
Georg Simmel an Paul Ernst [Brief vom 14. März 1908]
Zur Philosophie des Schauspielers
II. Kritik, Programmatik, Einzelinterpretation: Auf dem Weg zur Werk- und Wirkungsästhetik
Kunstproduktion und -rezeption als Negation der Arbeitsteilung, Auszug aus Philosophie des Geldes
Soziologische Ästhetik
L'art pour l'art
Kant und die moderne Ästhetik
Schopenhauer's Ästhetik und die moderne Kunstauffassung
Zwischenerörterung: Was sehen wir am Kunstwerk?
Stefan George. Eine kunstphilosophische Betrachtung
Rodin (mit einer Vorbemerkung über Meunier)
Das Christentum und die Kunst
Die ästhetische Quantität
Über die dritte Dimension in der Kunst
Die Lebensvergangenheit im Bilde [und] Die Darstellung der Bewegtheit
Über die Karikatur
Definition des Expressionismus und Futurismus, Auszug aus Der Krieg und die geistigen Entscheidungen
Vom Realismus in der Kunst
Zum Problem des Naturalismus
Herbst am Rhein [Gedicht vom 23. 1. 1897]
Nur eine Brücke [Gedicht vom 13. 3. 1901]
Georg Simmel an Paul Ernst [Brief vom 14. 1. 1910]
Aphorismen, Auszüge aus Postume Veröffentlichungen
Jenseits der Schönheit [10. 4. 1897]
III. Lebensphilosophie - Artistik als Realisierung des individuellen Gesetzes
Tragödie als ästhetische Setzung, Auszug aus Lebensanschauung
Vom Tode in der Kunst. Nach einem Vortrag
Gesetzmäßigkeit im Kunstwerk
Michelangelo
Einheit der Weltelemente [Auszug aus Goethe]
Entwicklung [Auszug aus Goethe]
IV. Anhang
»Jenseits der Schönheit«. Simmels Ästhetik - originärer Eklektizismus? Nachwort von Ingo Meyer
Nachweise
About the author
Georg Simmel (1858 - 1918), Philosoph und Soziologe. Promotion und Habilitation in Berlin, ab 1914 Professur in Straßburg. Einer der bedeutendsten Begründer der Soziologie als eigenständige, auf dem Zusammenspiel von Theorie und Empirie beruhende Wissenschaft. Er war Mitbegründer der formalen Soziologie und schaffte durch seine vielfältigen Forschungsinteressen Grundlagen für Spezialsoziologien (u.a. Konflikt- und Stadtsoziologie). 1909 begründete er zusammen mit Max Weber, Ferdinand Tönnies und Werner Sombart die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS). Simmel war außerdem Mitherausgeber der 1910 gegründeten Zeitschrift "Logos. Internationale Zeitschrift für Philosophie der Kultur".
Summary
Georg Simmel hat sich zeit seines Lebens mit Fragen der Kunst und der Ästhetik auseinandergesetzt. Das dokumentieren die hier versammelten Texte, die zugleich die theoretische Einheit der weitgestreuten Arbeiten Simmels zu diesen Fragen sichtbar werden lassen. Simmels Interesse – so zeigt sich – richtet sich einerseits auf die ästhetische Dimension von sozialen Interaktionen und Gebrauchsgegenständen, andererseits auf konkrete Artefakte und klassische ästhetische Positionen. Darüber hinaus geben ausgewählte Künstlerporträts und Briefe Kernpassagen der Lebensphilosophie wieder, die verdeutlichen, wie dem späten Simmel das ästhetische zur Realisation des »individuellen Gesetzes« gerät, es nunmehr als existentielle
Lebensform
begriffen wird.
Das Nachwort von Ingo Meyer ordnet Simmels Ästhetik zwischen klassisch-idealistischen, nietzscheanischen und modernen Positionen zum »Nichtmehr-Schönen« ein.