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IBM-Chefstratege Gunter Dueck entwirft ein Modell für eine wertorientierte ökonomische Vernunft. Wenn Unternehmensgewinne wachsen, Steuereinnahmen sprudeln und Löhne steigen, geben Manager, Politiker und Arbeitnehmer das Geld mit vollen
Händen aus. Naht der Abschwung, heißt es Gürtel enger schnallen: Personal freisetzen, Steuererleichterungen streichen und jeden Cent auf die hohe Kante legen. Und auch emotional fallen wir von einem Extrem ins andere: Im Aufschwung sind wir
zuversichtlich, fair und kreativ, in der Krise regieren Darwin und Wirtschaftskrieg, ziehen Angst, Stress und Vorsicht in die Köpfe. Den Menschen ernst nehmen, sagt Gunter Dueck, heißt, diese Emotionen ernst nehmen. Was immer wir über die
Wirtschaft denken, ist abhängig von unserem Bauchgefühl. Je nach Stresslevel halten wir unterschiedliche Dinge für richtig. Trotzdem operiert man in der Wirtschaft mit dem Modell von einem Homo oeconomicus, der stets rational handelt und
auf immer gleiche Weise durch Geld und Nutzen zu motivieren ist. Das ist falsch, sagt Gunter Dueck und fordert eine ökonomische Vernunft, die den Menschen in den Blick nimmt und uns lehrt, in fetten Jahren Maß zu halten und in mageren
gelassen zu bleiben.
About the author
Gunter Dueck, geb. 1951, lebt in Waldhilsbach bei Heidelberg. Er war von 1982-87 Professor für Mathematik in Bielefeld und arbeitete dann bei der IBM an Strategie, Cultural Change und der Gründung neuer Geschäftsfelder (Business Intelligence, Cloud Computing). Zuletzt, bis 2011, war er Chief Technology Officer der IBM Deutschland. Der hochdekorierte Wissenschaftler, IEEE Fellow und querdenkende Bestsellerautor vieler satirisch-philosophischer Bücher kämpft heute als Philosoph, wie er sagt, im Unruhestand für die Weltverbesserung : für Bildung und neue Professionalität, für Innovation und Vorfreude auf das Digitale Zeitalter.
Report
"...argumentiert er kenntnisreich und mit der ihm üblichen Ironie, (...) die Analyse der gegenwärtigen Malaisen jedoch ist durchaus lesenswert und unterhaltsam. Seine Fragen stimmen und um die Antworten wird früher oder später jedes System, jede Organisation und jeder Einzelne ringen müssen."(Süddeutsche Zeitung, 15./16. März 2008) "Dueck ruft zum Querdenken auf (...) ist ihm erneut ein spannendes und anregendes Buch gelungen, dessen Lektüre sich nicht nur für Manager lohnt."(Handelsblatt, 25. April 2008) "Aktueller denn je. So manch ein deutscher Vorstandschef sollte diese Buch in die Hand nehmen."(Cash, 1. Mai 2008) "Mit seinem neuen Buch Abschied vom Homo oeconomicus erklärt er mal eben ganze Bibliotheken kluger Wirtschaftsliteratur für ungültig. Ein gewagter Versuch - und ein sehr gelungener. Denn Dueck erläutern einleuchtend und unterhaltsam, warum Menschen in der Rezession Dinge sagen und tun, von denen sie im Boom nichts mehr wissen wollen, und umgekehrt. (...) wer lieber Querdenker als vorbildliches Mitglied einer Hammelherde ist, der wird sich in diesem Buch bestätigt sehen."(Harvard Business Manager, 1. Mai 2008)"Besonders schief liegen wir mit unserer Einschätzung der Dinge, wenn es wirtschaftlich bergab geht. Darauf gründet Duecks Theorie des"Phasic Instinct". Sie erklärt die enormen Auf- und Abschwünge in der Wirtschaft, die sich nach dem"Stresslevel"der beteiligten Akteure richten - wir sind eben keine Rechenmaschinen, sondern"eher eine große Masse von leicht erregbaren Individuen, die wie Lemminge hin und her rasen, je nachdem, wohin der Trend zeigt". Oder anders: Wir neigen habituell zu Überreaktionen, und Wirtschaftstheorien, so Dueck, haben im Wesentlichen die Aufgabe, diese Maßlosigkeit rational aussehen zu lassen."(Steffen Martus, Berliner Zeitung, 20. August 2008)