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Der Neutemplerorden (Ordo Novi Templi, ONT) hatte während der rund 40 Jahre seines Bestehens zwischen 1900 und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges nur 300 bis 400 Mitglieder. Diese kamen aus einflussreichen Kreisen. Der Orden war vereinsrechtlich nicht gemeldet und trat in der Politik nicht aktiv in Erscheinung. Dennoch beeinflusste die Lehre des Ordensgründers, Adolf Josef Lanz, der sich selbst Jörg Lanz von Liebenfels nannte und sich mit Adelsprädikaten und Doktortiteln schmückte, das nationalsozialistische Gedankengebäude nachhaltig. Der vorliegende Band schildert Entstehung, Lehre und Wirken des Neutemplerordens und zeigt neue Erkenntnisse der Lanz-Forschung auf. Weiterhin wird erstmals eine der rund zehn Niederlassungen des Ordens im deutschsprachigen Raum und in Ungarn von der Entstehung bis zum Ende nachgezeichnet.
About the author
Walther Paape, 1945 in Beuron/Donau geboren, ist als Schulaufsichtsbeamter tätig. Zum Gegenstand des Neutemplerordens kam er über seine langjährige Mitgliedschaft in der DRK-Bergwachtbereitschaft Sigmaringen, deren heutige Rettungsstation Ende der 1920er-Jahre von Mitgliedern des Neutemplerordens erbaut wurde. Aus dem anfänglich historischen Interesse erwuchs die Überzeugung, dass es wichtig ist, über Denken und Agieren des Neutemplerordens zu informieren. Dessen Ideologie wird zumindest in Deutschland und Österreich wieder verbreitet, ferner entstanden in den letzten Jahren erneut Neutemplervereinigungen.