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Thomas Meyer/Johanna Eisenberg Die Identität Europas ist noch immer ein hochgradig umstrittenes Thema. Fast alles, was dieses Thema betrifft, steht zur Diskussion. Sowohl die Rolle, die das Konzept für das politische Gemeinwesen Europa spielen kann als auch seine U- prünge, Bedingungen und Inhalte. Die Diskussion hält an, Klärung tut not. Die einen sehen in einer klaren Vorstellung von Identität die Seele Europas, ohne die die den Menschen fernen und schwer verständlichen Institutionen der Union zu einer menschenfernen Maschinerie verkommen müssten, die auf immer den Bürgern der Gemeinschaft entfremdet bliebe, und das europäische Einigungswerk zu einem fragwürdigen Kunstgebilde, einer Art bürokratischem Monstrum machte, das in den Herzen und Köpfen der Europäer ein Fremdkörper bleibt. Andere hoffen, dass die Bürger der Union in nicht allzu entfernter Zukunft eine Identifi- tion mit diesem Gemeinwesen entwickeln, das in der Art und vielleicht sogar in der Dichte dem gleichkommt, was in Europa im 19. und 20. Jahrhundert an nationalen Identitäten ausgebildet wurde.
List of contents
Konzeptionen.- Europäische Identität.- Die europäische Identität: Erbe der Vergangenheit oder Konstruktion für die Zukunft?.- Ein Spiel von Schuldzuweisungen? Politiker, Institutionen und die europäische Identität der Bürger.- Europa als Grammatik.- Innensichten.- Identität und Konfliktlinien in Europa - eine ungarische Sicht.- Ist eine europäische Identität notwendig und möglich? Zur deutschen Debatte.- Das soziale Europa und die europäische Identität.- Europäische Identität und Schule: Wie kann europäisches Bewusstsein gefördert werden?.- Ambivalentes Grenzland: Die ukrainische Identität zwischen Ost und West.- Europäische Identität denken.- Außensichten.- Die internationale Dimension der europäischen Identität.- Die Europäische Union: Amerika vor der Wiederentdeckung seiner Kreatur.- Die 'Neuheit 'Europas von der Peripherie betrachtet: Die indische Wahrnehmung des 'neuen Europa' in der multipolaren Welt.- Europa als kritisches Visiotyp.- Transatlantische Beziehungen: Europas strategische Emanzipation im Zerrspiegel.- Fazit.- Warum sind in der Europäischen Union politische Identität und Legitimität wichtig?.
About the author
Univ.-Prof. Dr. Thomas Meyer war Inhaber der Professur für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dortmund. Er ist Mitherausgeber und seit 2008 auch Chefredakteur der Zeitschrift "Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte". Ferner gehört er dem Lehrkörper der Akademie für Soziale Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung an. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Soziale Demokratie, kulturelle Grundlagen der Politik, politische Kommunikation sowie die Zivilgesellschaft und Politik.§Prof. Dr. Udo Vorholt ist Professor im Institut für Philosophie und Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dortmund. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Parteien, politische Bildung und Fragen der politischen Theorie.
Summary
Die Identität Europas ist noch immer ein hochgradig umstrittenes Thema. Fast alles, was dieses Thema betrifft, steht zur Diskussion. Sowohl die Rolle, die das Konzept für das politische Gemeinwesen Europa spielen kann als auch seine Ursprünge, Bedingungen und Inhalte. Der vorliegende Band versteht sich als ein praxisorientierter und interdisziplinärer Beitrag zur laufenden Debatte um die Bestimmung und die Verwirklichung einer europäischen Identität. Begleitet wurde die Entstehung des Bandes von einer Reihe von internationalen Konferenzen zum Thema, die die Stiftung Genshagen gemeinsam mit Thomas Meyer über einen längeren Zeitraum hinweg durchführte.
Foreword
Was die EU-Bürger eint