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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1, Technische Universität München, Veranstaltung: Hauptseminar "Politische Steuerung in modernen Demokratien", 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die zunehmende Verrechtlichung und Vergesetzlichung aller Lebensbereiche scheint eine empirische Tatsache zu sein - diesen Eindruck hat man wenigstens, wenn man die politische und wissenschaftliche Diskussion darüber verfolgt. Diskutiert wird folglich auch nicht die Verrechtlichung an sich, sonder die Frage wo und wie ihr entgegenzutreten ist. Was unter Verrechtlichung zu verstehen ist, auch darüber ist man sich in der Diskussion nahezu einig. Aus rechtswissenschaftlicher Sicht versteht man vor allem die ständige Vermehrung vorwiegend des geschriebenen Rechts, und zwar einerseits durch das Erfassen immer neuer, bisher nicht normierter Lebenssachverhalte, andererseits durch das Auflösen normativ bereits geregelter Tatbestände in weitere Einzeltatbestände. Der Staat übernimmt immer mehr Aufgaben, was zur Folge hat, dass der einzelne Bürger in seinen Handlungen immer stärker reglementiert wird. Es besteht die Gefahr, entgegen der ursprünglichen Funktion des Rechts dem Menschen die Freiheit zu gewährleisten, gerade diese zu beschneiden. Eine andere Gefahr der Verrechtlichung besteht darin, dass sowohl dem Bürger als auch dem rechtsanwendenden Beamten bei zu vielen oder zu detaillierten Rechtsnormen der Überblick verloren geht. Der Beamte kann die anzuwendenden Normen letztendlich "willkürlich" aussuchen. Als Bürger, der sich meist im Gesetzes- und Paragraphenjungel wenig auskennt, bleibt einem meist nichts anderes übrig, als das "geltende Recht" zu akzeptieren.
Folglich assoziiert man mit Verrechtlichung meist negative Aspekte - dass es auch positive Seiten gibt, bleibt meist außer acht. Doch was sind eigentlich die Ursachen von Verr