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Mit Recht hat man die besondere Leistung Ciceros in seiner Schrift »Über den Redner« darin gesehen, daß er das geistige Erbe Griechenlands mit römischer Lebenswirklichkeit verband und beides aus seinen persönlichen Anschauungen und Erfahrungen heraus zu einer neuen Einheit zusammenfügte. Damit sind die wesentlichen Quellen bezeichnet, die in diesem Werk zusammenfließen: die griechische rhetorische Theorie, die Praxis der römischen Beredsamkeit und Ciceros persönliche Entwicklung, deren Stufen im wesentlichen die Stationen der Laufbahn eines großen Redners waren.Sprachen: Deutsch, Latein
List of contents
Einleitung Anmerkungen zur Einleitung Liber PrimusErstes Buch Liber SecundusZweites Buch Liber TertiusDrittes Buch Zum Text Anmerkungen Erklärendes Verzeichnis der Eigennamen Literaturhinweise
About the author
Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.) römischer Staatsmann, Redner und Philosoph, studierte Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie in Rom. Sein Durchbruch als Anwalt und Politiker gelang ihm 70 v. Chr. im Prozess gegen Verres, 64 v. Chr. wurde er gegen Catilina zum Konsul gewählt. Als dieser einen Staatsstreich zum Sturz der Regierung organisierte, deckte Cicero die Verschwörung auf und ließ Angehörige der Gruppe hinrichten. Nach einjährigem Exil wurde er von Pompeius nach Rom zurückgerufen. Cicero wurde am 7. Dezember 43 v. Chr. ermordet.
Summary
Mit Recht hat man die besondere Leistung Ciceros in seiner Schrift »Über den Redner« darin gesehen, daß er das geistige Erbe Griechenlands mit römischer Lebenswirklichkeit verband und beides aus seinen persönlichen Anschauungen und Erfahrungen heraus zu einer neuen Einheit zusammenfügte. Damit sind die wesentlichen Quellen bezeichnet, die in diesem Werk zusammenfließen: die griechische rhetorische Theorie, die Praxis der römischen Beredsamkeit und Ciceros persönliche Entwicklung, deren Stufen im wesentlichen die Stationen der Laufbahn eines großen Redners waren.
Additional text
In den drei Büchern des philosophischen Dialogs finden sich zwar reichhaltige
Ausführungen über die Gestaltung einer überzeugenden Rede, doch ist das
Werk nicht in erster Linie ein Lehrbuch wie etwa die Rhetorik des R Aristoteles.
Im Zentrum steht der perfekte Redner als Bildungsideal, der verantwortungsbewusste,
sachkundige Gelehrte, der sich der Rede zur Vermittlung seines Wissens
und Standpunkts zu bedienen weiß. Der ideale Redner müsse nicht nur ein
Wortkünstler sein, sondern habe sich vor allem auch durch Sachverstand
auszuzeichnen. Die Redekunst sei eine Sache, von der der Redner Bescheid
wissen müsse, über die er nachgedacht, deren Möglichkeiten und Gefahren
er kennen muss. Ciceros Buch besteht aus kunstvollen Reden von Personen,
die selbst mehr oder minder gewandte Redner waren. Die Ausübung der Rhetorik
ist an Philosophie und Rechtskenntnis geknüpft, da sie nicht bloße Technik
sein soll, sondern eine klare Darstellung zum Ziel hat, um dem Zuhörer
ein ausgewogenes Urteil zu erlauben. Ciceros Redekunst beschränkt sich
nicht allein auf die Gestaltung der Rede, sondern bezieht den ganzen Menschen
ein, sein Sprechen, sein Denken, seinen Körper, seine Verantwortung für
die Hörerschaft und das Thema, über das er sich verbreitet.
Report
"Wer nur ein einziges Buch zur Rhetorik lesen will, der sollte dieses wählen; keiner der modernen Autoren bringt zu Redepraxis und Stilistik entscheidend Neues und niemand schreibt so elegant und gebildet wie Cicero." -- Westdeutscher Rundfunk