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Gesundheit, der Forschungsgegenstand der Gesundheitswissenschaften/Public Health ist von Beginn an normativ verankert. Gesundheit ist ein Grundgut, das mit
gerechtigkeitstheoretischen Konzepten direkt verwoben ist. Dennoch stoßen wissenschaftliche Befunde über die Ungleichverteilung von Gesundheitsrisiken heute immer noch auf Skepsis und politische Gegenwehr. Indem sie Gesundheitsförderungsprogramme initiieren, laufen die Gesundheitswissenschaften außerdem Gefahr, zur problematischen Standardisierung von Körperkonzepten oder Lebensstilen beizutragen und so beim neoliberalen Umbau der Gesellschaft mitzuhelfen. Dem können sie nur entgehen, wenn sie sich - wie ursprünglich einmal angedacht - als ideologie- und systemkritisch verstehen und sich auf eine nicht nur individual-interventionistische, sondern auch gesellschaftsverändernde Praxis verständigen. In den Beiträgen des Buches wird das normative Spannungsfeld zwischen Gleichheit und Standardisierung theoretisch und praxisbezogen ausgelotet und nach Wegen gesucht, um sich gegen Instrumentalisierungen jedweder Art zur Wehr zu setzen.
List of contents
Normativität und Gesundheit - Normativität in der Praxis von Public Health: Ansprüche und Widersprüche - Ausblick Mit Beiträgen von Uwe H. Bittlingmayer, Diana Sahrai, Peter-Ernst Schnabel, Rolf Rosenbrock, Hagen Kühn, Marina Steindor, Hartmut Remmers, Marion Habersack, Susanne Hartung, Hubert Löffler, Annegret Wigger, Raimund Geene, Meinrad Armbruster, Ulrike Sirch, Sabine Kluwe, Kordula Marzinzik, Michael Wright, Thomas Gerlinger und Klaus Stegmüller
About the author
Uwe H. Bittlingmayer (Dr. phil.) lehrt Soziologie mit Schwerpunkt Bildungsforschung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Seine aktuellen Forschungsschwerpunke sind die empirische Bildungs-, Ungleichheits- und Gesundheitssoziologie sowie Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose.
Diana Sahrai, M.A. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld.
Professor Dr. Peter-Ernst Schnabel war langjähriger Mitarbeiter der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld, Arbeitsgruppe "Prävention und Gesundheitsförderung".