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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Veranstaltung: Konkurse und Kredite , 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit etwa 20 Jahren ist in der wissenschaftlichen Debatte eine Argumentation zu verfolgen, die eine entscheidende Vorbedingung für den Europäischen Wachstumsprozess in der starken herrschaftlichen Fragmentarisierung des vormodernen Europas ausmacht. So argumentiert beispielsweise Jones, dass gerade die starke Wettbewerbssituation in der verschiedenste europäische Herrscher miteinander um Untertanen, bzw. um mobile Produktionsfaktoren konkurrierten, langfristig dazu geführt habe, die "besten [rechtlichen] Verfahren zu verbreiten". Mit Oliver Volckarts Arbeit "Wettbewerb und Wettbewerbsbeschränkung im vormodernen Deutschland 1000- 1800" liegt seit 2002 eine Habilitationsschrift vor, die diesen Ansatz zumindest für das vormoderne Deutschland erstmals systematisch verfolgt. Vor allem gestützt auf Theorieelemente aus Neuer Institutionenökonomik und Österreichischer Schule der Ökonomik entwirft Volckart in seinem Buch ein Modell, das nicht nur die zwischenstaatliche Ebene des Wettbewerbs untersucht, sondern verschiedene Ebenen des Wettbewerbs und der Wettbewerbsbeschränkungen miteinander analytisch in Verbindung setzt. Mit seiner Hilfe hofft Volckart "die Faktoren herauszuarbeiten, die den im 11. Jahrhundert einsetzenden Wandel wichtiger Aspekte der mitteleuropäischen Wirtschaftsordnung bestimmen, und die gegen Ende der Vormoderne zur Entstehung marktwirtschaftlicher Institutionen führen". Ein Vorhaben, das in der Fachwelt allerdings auf keine allzu große Zustimmung gestoßen ist. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten modellgeleiteter historischer Analysen. Sie macht es sich zur Aufgabe, die Volckartsche Argumentation und deren theoretische Kernelemente vorzustellen und kritisch zu würdigen. Nach einer Vorstellung von Volckart widmet sich Kapitel zwei Volckarts Argumentationslinie anhand seiner Habilitationsschrift, sowie einiger jüngerer Veröffentlichungen. In einem dritten Schritt wendet sich die Arbeit der Rezension Volckarts zu, um in einem vierten Schritt eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Ansatz zu leisten.