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Der Ruf Jean Piagets (1896-1980) gründet sich in erster Linie auf seine Beiträge zur Entwicklungspsychologie des kindlichen Denkens. Weniger bekannt ist, dass seine Interessen von biologischen Fragen über die Psychologie bis hin zur Mathematik, Logik und Kybernetik reichten und dass diese Einzelwissenschaften für ihn vornehmlich unter dem Gesichtspunkt einer Erkenntnistheorie von Bedeutung waren. Sein Programm einer 'genetischen Epistemologie' versucht, traditionelle erkenntnistheoretische Fragen nicht philosophisch, sondern empirisch-analytisch zu beantworten. Das ausgereifte Denken ist für Piaget ein verinnerlichtes Handeln, unsere Begriffe sind verfestigte Operationen des Denkens. Dieser Band zeigt, dass das Denken noch heute eine Herausforderung für Philosophie und Wissenschaften darstellt.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Kapitel I
Einleitung
Kapitel II
Biographische Skizze
Kapitel III
Das empirische Werk
Kapitel IV
Die theoretischen Grundbegriffe der genetischen Epistemologie
Kapitel V
Piaget als Erkenntnistheoretiker
Kapitel VI
Wirkung und Kritik
About the author
Ingrid Scharlau, geb. 1967, Dipl.-Psych., Studium der Psychologie, Philosophie und Pädagogik in Bielefeld und Bochum, Dissertation über Piagets genetische Epistemologie und die Phänomenologie. Hauptarbeitsgebiete: Geschichte und Grundlagen der Psychologie.§
Report
"Jean Piaget gehört zu den vieldiskutierten Wissenschaftlern unseres Jahrhunderts. Sein Einfluß war besonders in den sechziger und siebziger Jahren stark; heute werden Piagets Theorien eher kritisch betrachtet und relativ wenig rezipiert. Ursprünglich kommt der Schweizer Forscher von der Biologie, wendet sich dann der Psychologie zu, wo er sich vor allem mit seinen Untersuchungen zur Entwicklung des kindlichen Denkens einen Namen macht. Schließlich wird er zum Begründer einer genetischen Erkenntnistheorie (Epistemologie), womit er sich gegen wichtige Positionen der Philosophie stellt. In seinem antimetaphysischen und rationalen Denken steht er gegen traditionelle Autoritäten. - Die kleine Schrift führt in klarer und, bei guter Allgemeinbildung, verständlicher Weise in das Werk des produktiven Mannes ein, zeigt seine Bedeutung, aber auch seine Grenzen." (Das neue Buch)