Read more
Auf einer tunesischen Ferieninsel lernt ein junger Schriftsteller den Jesuiten Joseph Kuklinsky kennen. Dieser stellt sich als Mitglied einer Ethikkommission vor und verwickelt den jungen Mann in teils philosophische, teils seltsam indiskrete Gespräche. Nach kurzer Zeit bietet er ihm an, für einen hohen Geldbetrag Geschichten zu schreiben, über deren Inhalt er frei entscheiden kann. Die einzige Hilfestellung: Erklären Sie jemandem den Menschen, der den Menschen nicht kennt. Bald stellt sich heraus, dass Kuklinskys Vorhaben von einem internationalen Software-Konzern finanziert wird und Teil eines groß angelegten Projekts zur Entwicklung Künstlicher Intelligenz ist. Der Name des Projekts lautet KIND (Key Intentional Net Debutant). Die Texte, die im Zuge der sonderbaren Freundschaft der beiden entstehen, dienen als Übungswelten - ein Pendant zur genetischen Vororganisation des menschlichen Gehirns. Die erwachende Künstliche Intelligenz soll so in die Lage versetzt werden, eine eigene Erlebnisfähigkeit zu entwickeln. In dem jungen Mann regt sich Widerstand gegen ein Projekt, dessen Charakter er nicht durchschaut und das er mit immer extremeren Geschichten zu beeinflussen versucht... Matthias Hirths Debütroman ist Wissenschaftskrimi und poetologische Versuchsanordnung zugleich. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was ist nach aktuellem Forschungsstand Bewusstsein? Wie lässt sich das spezifisch Menschliche des Denkens und Fühlens darstellen - und kann eine Maschine es erlernen? Ergebnis ist eine faszinierende Reise in das menschliche Ich, wie es sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts darstellt: über die Phänomene Macht und Intrige, Normalität und Wahnsinn, Seele und Sinnlichkeit, bis an die Ränder der Liebe und in ihr Zentrum hinein.
About the author
Matthias Hirth, 1958 in Regensburg geboren, lebt in München und Berlin. Er arbeitete viele Jahre als Schauspieler und Regisseur. Zahlreiche ausgedehnte Reisen. Mitherausgeber der Kunst- und Literaturzeitschrift Flur.