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Die sonderpädagogischen Institute für gehörlose, blinde, verwahrloste, verstandesschwache und körperbehinderte Kinder und andere Sonderschulen entstanden im Verlauf von mehreren historischen Schüben vom 18. Jahrhundert bis in die jüngere Zeit.
Ihre spezifischen Verfahren lassen nicht nur zentrale Merkmale von Erziehung, sondern auch ihr ethisches Fundament erkennen: die Akzeptanz behinderter Kinder durch die Gesellschaft, um die in jeder Generation von neuem gerungen werden muss. Der Umgang mit Behinderten stellt Erzieherinnen und Erzieher immer wieder vor große Probleme, auch weil die gesellschaftlichen Hintergründe und Anschauungen vielfach hinderlich sind. Das zeigen die Verbrechen an Behinderten und psychisch Kranken in der NS-Zeit und - auf anderer Ebene - ein gelegentlich offen geäußertes brutales Nützlichkeitsdenken in jüngerer Zeit.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Vorwort
KAPITEL I
Geschichte der Heilpädagogik als Aufgabe
1. Zur Geschichte der sonderpädagogischen Fachrichtungen
2. Geschichte der Heilerziehung und der Heilpädagogik
3. Heilpädagogik in der Geschichte der Pädagogik
KAPITEL II
Heilpädagogik im Zeitalter der Aufklärung
Der Nutzen des Taubstummen- und Blindenunterrichts
1. Die Situation taubstummer Kinder vor der Einrichtung von Schulen
2. Die Anfänge des Taubstummenunterrichts
3. Die ersten Methoden des Taubstummenunterrichts
4. Die Situation blinder Kinder vor der Einrichtung von Schulen
5. Die Anfänge des Blindenunterrichts
6. Die ersten Methoden des Blindenunterrichts
7. Erziehung zur bürgerlichen Brauchbarkeit
8. Die Anfänge der Erziehung taubblinder Kinder
KAPITEL III
Heilpädagogik im Zeitalter der Revolutionskriege und der Restauration
Die Rettung Verwahrloster durch Erziehung
1. Johann Heinrich Pestalozzi
2. Die Rettungshausbewegung
3. Die Methode der Rettungshausbewegung
4. Grenzen der Rettungshausbewegung
5. Orthopädische Institute
6. Industrieschulen für körperbehinderte Kinder
7. Industrieschulen und heilpädagogische Schulen
8. Erziehung als Wohltätigkeit
9. Die Verallgemeinerungsbewegung
KAPITEL IV
Die Heilpädagogische Bewegung im Vormärz
Schulen für geistig behinderte und körperbehinderte Kinder
1. Vorbemerkung
2. Geistig behinderte Kinder vor der Einrichtung der Heilerziehungsanstalten
3. Die Entdeckung der Bildungsfähigkeit geistig behinderter Kinder
4. Die ersten Methoden
5. Die Grenzen der heilpädagogischen Bewegung
6. Zwischen Medizin und Pädagogik
7. Heimschulen für körperbehinderte Kinder
8. Die Methode der Körperbehindertenpädagogik
9. Das Oskar-Helene-Heim in Berlin und die Krüppelzählung
10. Jan Daniel Georgens und Heinrich Marianus Deinhardt
11. Anfallskranke Kinder
About the author
Andreas Möckel, Dr., ist em. Professor an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen und Professor für Sonderpädagogik an der Universität Würzburg sowie Mitglied in der Kommission Sonderpädagogik des deutschen Bildungsrates.
Summary
Die sonderpädagogischen Institute für gehörlose, blinde, verwahrloste, verstandesschwache und körperbehinderte Kinder und andere Sonderschulen entstanden im Verlauf von mehreren historischen Schüben vom 18. Jahrhundert bis in die jüngere Zeit.
Ihre spezifischen Verfahren lassen nicht nur zentrale Merkmale von Erziehung, sondern auch ihr ethisches Fundament erkennen: die Akzeptanz behinderter Kinder durch die Gesellschaft, um die in jeder Generation von neuem gerungen werden muss. Der Umgang mit Behinderten stellt Erzieherinnen und Erzieher immer wieder vor große Probleme, auch weil die gesellschaftlichen Hintergründe und Anschauungen vielfach hinderlich sind. Das zeigen die Verbrechen an Behinderten und psychisch Kranken in der NS-Zeit und - auf anderer Ebene - ein gelegentlich offen geäußertes brutales Nützlichkeitsdenken in jüngerer Zeit.
Foreword
200 Jahre Heilpädagogik: Kampf um Integration