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Rose Ausländers Rang als Lyrikerin ist mittlerweile unbestritten. Nach Jahrzehnten, in denen man ihren Namen nur unter Kennern nannte, zählt sie heute ganz selbstverständlich zu den Klassikern der Moderne, und ihre Gedichte stehen gleichberechtigt neben denen von Nelly Sachs und Else Lasker-Schüler. In ihrem Werk beweist sich noch einmal die Kraft der Literatur: Ihre Stimme dringt aus dem Dunkel eines unmenschlichen Schicksals zu uns und spricht doch überzeugend von der Schönheit und vom Licht.
Zum zwanzigsten Todestag der großen Dame der deutschen Lyrik am 3. Januar 2008 versammelt der vorliegende Band unveröffentlichte Gedichte und Kurzprosa aus dem Nachlass.
About the author
Rose Ausländer (geb. Rosalie Scherzer), 11.5.1901 Czernowitz (Bukowina) - 3.1.1988 Düsseldorf. Die aus einer dt.-jüdischen Beamtenfamilie stammende A. musste nach dem Tod ihres Vaters das Philosophiestudium abbrechen und emigrierte 1921 in die USA. Sie arbeitete als Bankangestellte in New York und heiratete 1923 ihren Studienfreund Ignaz Ausländer; die Ehe hielt nur drei Jahre. 1931 kehrte sie nach Czernowitz zurück, um ihre Mutter zu pflegen; von 1941-44 lebte sie im Ghetto von Czernowitz, das letzte Jahr in einem Kellerversteck. Nach dem Krieg ging sie erneut in die USA (1946-64), kehrte aber 1964 wieder nach Europa zurück und ließ sich nach einem Aufenthalt in Wien 1965 in Düsseldorf nieder. Ihr erster, 1939 erschienener Gedichtband 'Der Regenbogen' gilt als verschollen. Nach den Schrecken des Krieges und der Verfolgung verstummte sie. Dann schrieb sie zunächst nur in engl. Sprache; erst 1956 kehrte sie zur dt. Sprache zurück. 1957 traf sie Celan wieder, den sie bereits im Czernowitzer Ghetto kennen gelernt hatte. Er machte sie mit den neuesten Strömungen der dt. Lyrik vertraut. Seit 1961 widmete sich A. ganz dem Schreiben. Ausgangspunkt waren zunächst Alltagserfahrungen, Gedanken und Gefühle, dann erhielt das Thema der Sprache eine immer größere Bedeutung. Sprache wurde zum Ersatz für die erlittenen Verluste und das dichterische Wort selbst zum Gegenstand des lyrischen Sprechens. Daneben kennt ihre Dichtung eine Vielzahl weiterer Themen: die Erfahrung der Verfolgung und die Vernichtung des Judentums, Landschaften und Städte, Liebe, Freundschaft. Ihre Texte zeigen seit den 70er-Jahren zunehmend eine Tendenz zu Reduktion und Konzentration
Summary
Rose Ausländers Rang als Lyrikerin ist mittlerweile unbestritten. Nach Jahrzehnten, in denen man ihren Namen nur unter Kennern nannte, zählt sie heute ganz selbstverständlich zu den Klassikern der Moderne, und ihre Gedichte stehen gleichberechtigt neben denen von Nelly Sachs und Else Lasker-Schüler. In ihrem Werk beweist sich noch einmal die Kraft der Literatur: Ihre Stimme dringt aus dem Dunkel eines unmenschlichen Schicksals zu uns und spricht doch überzeugend von der Schönheit und vom Licht.
Zum zwanzigsten Todestag der großen Dame der deutschen Lyrik am 3. Januar 2008 versammelt der vorliegende Band unveröffentlichte Gedichte und Kurzprosa aus dem Nachlass.