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Der vierte Band des Österreichischen Corpus Vitrearum präsentiert erstmals umfassend die bedeutenden Werke der mittelalterlichen Glasmalerei Westösterreichs. Der Bogen reicht von einer Zimelie aus der Übergangszeit der Spätromanik zur Frühgotik - dem Glasgemälde des hl. Nikolaus aus Göfis in Vorarlberg - über die Verglasung der Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg (Salzburg), die den bedeutendsten Bestand an österreichischer Glasmalerei aus der Zeit um 1430-1450 beherbergt, bis zu den spätgotischen Werken eines Tiroler Ateliers, dessen hoher künstlerischer Stellenwert durch Bildfenster in Hall/Tirol, Schwaz und Meran aufgezeigt wird. Die Chorverglasung der Abteikirche am Nonnberg in Salzburg aus der Werkstatt des Peter Hemmel in Straßburg ergänzt den österreichischen Bestand überdies um ein Werk von europäischem Rang.Die insgesamt über 300 Glasgemälde sind in einem Katalog systematisch dokumentiert. Besonders wertvoll erweisen sich dabei die Erhaltungsschemata, welche die Unterscheidung der Originalsubstanz von teilweise schwer erkennbaren Ergänzungen ermöglichen. Die den Katalogtexten vorangestellte kunsthistorische Analyse umfasst detaillierte ikonographische, stilistische und technische Untersuchungen, die mithilfe einer großzügigen Bebilderung die künstlerische Qualität der behandelten Werke veranschaulichen.
About the author
Ernst Bacher, 1935 geboren, studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste und Kunstgeschichte an der Universität Wien, wo er sich auch habilitierte. Sein Forschungsschwerpunkt lag im Bereich der mittelalterlichen Glasmalerei. Von 1982 bis zu seiner Pensionierung Ende 2000 war er Generalkonservator des Bundesdenkmalamtes, in das er bereits 1960 während seines Studiums eingetreten war. Seit 1998 übernahm er auch die Agenden der Provenienzforschung, die er als Leiter der dafür eingesetzten Kommission bis zu seinem Tod fortführte. Ernst Bacher starb am 28. April 2005 im 70. Lebensjahr.
Dr. Günther Buchinger, Kunsthistoriker. Seit 1993 freier Mitarbeiter des Bundesdenkmalamtes (Abteilung für Denkmalforschung), seit 2002 Mitglied und seit 2006 wissenschaftlicher Sekretär des Österreichischen Nationalkomitees des Corpus Vitrearum. Forschungsschwerpunkte sind mittelalterliche Glasmalerei und Österreichische Architekturgeschichte (Leitung interdisziplinärer Bauuntersuchungen im Auftrag des Bundesdenkmalamtes).
Summary
Der vierte Band des Österreichischen Corpus Vitrearum präsentiert erstmals umfassend die bedeutenden Werke der mittelalterlichen Glasmalerei Westösterreichs. Der Bogen reicht von einer Zimelie aus der Übergangszeit der Spätromanik zur Frühgotik - dem Glasgemälde des hl. Nikolaus aus Göfis in Vorarlberg - über die Verglasung der Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg (Salzburg), die den bedeutendsten Bestand an österreichischer Glasmalerei aus der Zeit um 1430-1450 beherbergt, bis zu den spätgotischen Werken eines Tiroler Ateliers, dessen hoher künstlerischer Stellenwert durch Bildfenster in Hall/Tirol, Schwaz und Meran aufgezeigt wird. Die Chorverglasung der Abteikirche am Nonnberg in Salzburg aus der Werkstatt des Peter Hemmel in Straßburg ergänzt den österreichischen Bestand überdies um ein Werk von europäischem Rang.
Die insgesamt über 300 Glasgemälde sind in einem Katalog systematisch dokumentiert. Besonders wertvoll erweisen sich dabei die Erhaltungsschemata, welche die Unterscheidung der Originalsubstanz von teilweise schwer erkennbaren Ergänzungen ermöglichen. Die den Katalogtexten vorangestellte kunsthistorische Analyse umfasst detaillierte ikonographische, stilistische und technische Untersuchungen, die mithilfe einer großzügigen Bebilderung die künstlerische Qualität der behandelten Werke veranschaulichen.