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Dichter und Provokateur, Kapuziner und Kommunist, Volksschullehrer, der kleine Prosaminiaturen für "seine Kinder" verfasste, und Trinker, der seinen Rotwein mit Gedichten bezahlte: Norbert C. Kaser (1947-1978) war nicht nur eine außergewöhnliche, zu Lebzeiten sträflich unterschätzte literarische Begabung, sondern zugleich auch eine schillernde, facettenreiche Persönlichkeit: Seine Verse und seine minimalistischen Prosaskizzen spiegeln Kasers Wesen, die Brüche, die Wendungen und Abgründe seines Lebens, seine Verletzlichkeit ebenso wie seine Rebellion gegen das konservative kulturelle und gesellschaftliche Klima seiner Zeit.
Die Biografie Norbert C. Kasers nimmt Raoul Schrott auch zum Ausgangspunkt für seine Werkauswahl: Aus Briefen Kasers formt er eine sehr persönliche Lebensgeschichte des Südtiroler Dichters, seine Zusammenstellung der besten Gedichte und Prosatexte Kasers - von Klassikern wie "die laerche" oder den "stadtstichen" bis hin zu unbekannten Perlen - gibt einen authentischen Eindruck von Vielfalt, Energie und poetischem Reichtum vom Schaffen Kasers, der mittlerweile, knapp 30 Jahre nach seinem Tod, verdientermaßen zum modernen Klassiker erhoben worden ist.
About the author
Norbert C. Kaser, geboren 1947 in Brixen, aufgewachsen in Bruneck (Südtirol). Ärmliche Verhältnisse und schwere Krankheit (Nierenleiden) in der Jugend. Besuch des Lyzeums, Scheitern bei der Matura 1966. Aushilfslehrer. Erste Gedichte. 1968/69 Frater im Kapuzinerkloster Bruneck. 1969 Ablegung der Matura, Universitätsstudium (Kunstgeschichte) in Wien. 1970 Ferialarbeit in Norwegen. 1971 Studienabbruch, Rückkehr nach Bruneck. Hilfslehrer in verschiedenen Orten. 1973 bis 1975 Bergschullehrer in Flaas. 1975 Spitalsaufenthalt in einer Nervenklinik in Verona. 1976 Eintritt in die Kommunistische Partei Italiens und Austritt aus der katholischen Kirche. 1977 Kuraufenthalt in Bad Berka (Deutschland).§Norbert C. Kaser starb 1978 in Bruneck.
Raoul Schrott, Jg. 1964, studierte Literatur und Sprachwissenschaft in Innsbruck, Norwich, Paris und Berlin. Er lebt in Innsbruck und Seillans (Provence). Für sein Werk wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Summary
Dichter und Provokateur, Kapuziner und Kommunist, Volksschullehrer, der kleine Prosaminiaturen für „seine Kinder“ verfasste, und Trinker, der seinen Rotwein mit Gedichten bezahlte: Norbert C. Kaser (1947–1978) war nicht nur eine außergewöhnliche, zu Lebzeiten sträflich unterschätzte literarische Begabung, sondern zugleich auch eine schillernde, facettenreiche Persönlichkeit: Seine Verse und seine minimalistischen Prosaskizzen spiegeln Kasers Wesen, die Brüche, die Wendungen und Abgründe seines Lebens, seine Verletzlichkeit ebenso wie seine Rebellion gegen das konservative kulturelle und gesellschaftliche Klima seiner Zeit.
Die Biografie Norbert C. Kasers nimmt Raoul Schrott auch zum Ausgangspunkt für seine Werkauswahl: Aus Briefen Kasers formt er eine sehr persönliche Lebensgeschichte des Südtiroler Dichters, seine Zusammenstellung der besten Gedichte und Prosatexte Kasers – von Klassikern wie „die laerche“ oder den „stadtstichen“ bis hin zu unbekannten Perlen – gibt einen authentischen Eindruck von Vielfalt, Energie und poetischem Reichtum vom Schaffen Kasers, der mittlerweile, knapp 30 Jahre nach seinem Tod, verdientermaßen zum modernen Klassiker erhoben worden ist.