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Summary
Stücke - auch die hervorragenden, glänzendsten , sind
plötzlich Mosalksteine, dienende Bestandteile eines faszinierend
witzigen, lebendigen und intensiven Zeitpanoramas.
Hans Weigel in Neue Deutsche Hefte, Berlin: In hemmungsloser
Breite hat da ein schriftstellerisches Temperament alle seine
Möglichkeiten ausgelebt: ein Feuilletonist, ein Parodist,
ein Kabarettist, ein Lyriker, ein Erzähler, ein Polemiker,
ein Satiriker, ein Theater- und Literaturkritiker, ein kämpferischer
Politiker. Nicht aus den Dokumenten, offiziösen Äußerungen
und Memoiren, sondern aus diesen Plaudereien, Chansons, Satiren
und Attackenersteht authentisch die Welt von vorgestern in ihrem
Glanz und ihrer Fehlbarkeit.
George Grosz: Er war einer der wenigen, die den wirklichen
Berliner Witz verstanden und auch wirkliche Berliner Dialoge schreiben
konnten. - Ein Erbe Glaßbrenners und des vormärzlichen
Humors. Und in einer Zeit, da der Humor in Berlin von oben befohlen
wurde und säuerlich schmeckte, gab es solche Leute bald überhaupt
nicht mehr! ... Tucholsky liebte Frankreich wie viele Intellektuelle
jener Zeit; er glaubte immer noch an ein schon damals nicht mehr
existierendes Frankreich von 1793. Von Schweden aus, wohin er
sich schon 1929 zurückgezogen hatte, schaute er in die Zukunft.
Und die war so schauerlich, daß er es vorzog, sie nicht
mehr mitzumachen. Heute ist er auferstanden. Noch zur Zeit?