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Der Rückgang der durchschnittlichen Kinderzahl in vielen westeuropäischen Ländern unter das so genannte Bestandserhaltungsniveau führte während der vergangenen Jahre immer öfter zu Diskussionen über die Wirksamkeit familienpolitischer Maßnahmen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen des Geburtenrückgangs und die Diskussion familienpolitischer Handlungsoptionen haben in der Deutschen Gesellschaft für Demographie eine lange Tradition. Mit der Jahrestagung 2005 und mit diesem Band wird diese Tradition fortgeführt. Im Vordergrund der Abhandlungen dieses Bandes stehen Beiträge über die Familienpolitik in jenen hoch entwickelten Ländern, die eine deutlich höhere Kinderzahl als in Deutschland aufweisen. In diesem Zusammenhang werden vor allem die familienpolitischen Instrumente der USA, Frankreichs und Schwedens jeweils vor dem Hintergrund der langfristigen Fertilitätsentwicklung in diesen Ländern dargestellt. Diese drei Länder weisen in der Gruppe der Industrienationen die höchste Fertilität auf, sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Familienpolitik jedoch erheblich voneinander. Die Gründe für die höhere Kinderzahl und die unterschiedlichen Formen der Familienpolitik beruhen auf langfristigen gesellschaftspolitischen und kulturellen Prozessen. Wegen der verschiedenen historischen Hintergründe in den betrachteten Ländern wird ersichtlich, dass familienpolitische Maßnahmen sich nicht beliebig auf andere Länder übertragen lassen. Die Familienpolitik Deutschlands oder anderer Länder kann sicherlich zum Wohle der Familien einzelne Elemente erfolgreicher familienpolitischer Maßnahmen anderer Länder übernehmen, es bleibt aber fraglich, inwieweit solche Maßnahmen zu nachhaltigen demographischen Implikationen führen.
