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Bei Ringelnatz sind nicht nur Männer einsam in Frauen verliebt, sondern auch der Briefmark in die Prinzessin und der Elefant in die Qualle. Dass das nicht gutgehen kann, versteht sich von selbst, und doch fragt der Dichter: »Wer reist aufs neue / Mit mir ins Himmelblau?« Ringelnatz singt wilde Lieder und findet milde Worte, kennt Glück, das »ganz und rasch und leise« ist, weiß, wann Untreue verjährt, leidet an der Einsamkeit und verrät Turnübungen gegen die Begierde. In seinen Liebesgedichten liegt das Rührende ganz nah am Liederlichen, und im Komischen funkelt als Pointe der Schmerz.
About the author
Joachim Ringelnatz, 1883 in Wurzen bei Leipzig geboren, zeigte als Hans Bötticher, der sich später Joachim Ringelnatz nannte, schon früh Spürsinn fürs Abenteuerliche und Skurrile. Nach der Schulzeit fuhr er vier Jahre lang zur See, war im Ersten Weltkrieg Kommandant eines Minensuchbootes. 1920 tauchte er in der Münchner Boheme auf und rezitierte im 'Simpl'. Dort entdeckte ihn Hans von Wolzogen für seine Berliner Kleinkunstbühne 'Schall und Rauch'. Entscheidenden Erfolg errang Ringelnatz mit den 'Turngedichten' und den Liedern vom Seemann 'Kuttel Daddeldu'. Als reisender Artist trug er überall seine Verse vor und wurde zu einem Klassiker des deutschen Humors. 1933 Auftrittsverbot und Beschlagnahme seiner Bücher. Völlig mittellos geworden, starb er 1934.
Daniel Keel, geboren 1930 in Einsiedeln, verstarb 2011 an seinem Wohnsitz in Zürich.
Er gründete 1952 den Diogenes Verlag, den er über die folgenden sechs Jahrzehnte zusammen mit seinem Geschäftspartner Rudolf C. Bettschart aktiv bis zuletzt leitete.
Summary
Bei Ringelnatz sind nicht nur Männer einsam in Frauen verliebt, sondern auch der Briefmark in die Prinzessin und der Elefant in die Qualle. Dass das nicht gutgehen kann, versteht sich von selbst, und doch fragt der Dichter: »Wer reist aufs neue / Mit mir ins Himmelblau?« Ringelnatz singt wilde Lieder und findet milde Worte, kennt Glück, das »ganz und rasch und leise« ist, weiß, wann Untreue verjährt, leidet an der Einsamkeit und verrät Turnübungen gegen die Begierde. In seinen Liebesgedichten liegt das Rührende ganz nah am Liederlichen, und im Komischen funkelt als Pointe der Schmerz.