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Der Mythos der Mondgötting Inanna "Keine Definition von Mythos, die ich kenne, ist so ungewöhnlich, paradox und witzig wie die von Karl Kerenyi geprägte: Mythos ist die Epiphanie des Göttlichen im Sprachzentrum des menschlichen Hirns. Man könnte es auch so ausdrücken: ein Mythos ist in dem Maße wirklich, in dem alles, was wahrgenommen wird, auch wirklich ist. Solange wir die Götter auf ihren Reisen, Abenteuern, in ihren Metamorphosen, ihren Schöpfungen und Apokalypsen begleiten, existieren sie auch. Und so existiert auch Inanna. Mit dieser Geschichte habe ich auf einen der ältesten Mythen der Menschheit zurückgegriffen. Die Heldin ist die sumerische Göttin Inanna, Tochter des Mondgottes und der Mondgöttin, Herrscherin über die Stadt Uruk, die Göttin von Liebe und Krieg. Sie wird mit dem Planeten Venus assoziiert und in Gestalt des Abend- und Morgen-sterns verehrt. Einerseits gilt sie als Schutzpatronin der körperlichen Liebe, andererseits steht sie als die ungestüme und unstete Kriegsgöttin für das Streben ihres Volkes nach größerer Macht." Olga Tokarczuk
About the author
Olga Tokarczuk, geboren 1962, studierte Psychologie in Warschau und gilt als eine der interessantesten polnischen Autorinnen. Ihre Bücher wurden bereits mehrfach mit Preisen bedacht und sind bei Kritikern wie Lesern gleichermaßen erfolgreich. 2008 wurde Olga Tokarczuk mit dem Samuel-Bogumil-Linde-Preis für Literatur ausgezeichnet.
Esther Kinsky, geboren 1956, hat Slawistik und Anglistik in Bonn und Toronto studiert. Sie arbeitet als Übersetzerin aus dem Polnischen, Englischen und Russischen. Ihr übersetzerisches Oeuvre umfasst u. a. Werke von Ida Fink, Hanna Krall, Ryszard Krysnicki, Aleksander Wat, Joseph O'Connor und Jane Smiley. Esther Kinksy lebt in Berlin. 2009 erhielt sie den Paul-Celan-Preis und 2011 den Karl-Dedecius-Preis. Im Jahr 2015 wurde sie mit dem Kranichsteiner Literaturpreis ausgezeichnet.
Report
"Als eine ungeheuer phantasiebegabte Erzählerin erschafft Tokarczuk eine Geschichte über die Geburt von Empathie, aber auch über den Mut, die Welt zu erfahren."(Newsweek)