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Auschwitz, am Ende des Krieges. Das fünfzehnjährige jüdische Mädchen Hanka Kaudersová ist die letzte Überlebende ihrer Familie. Ihr gelingt es, dem Konzentrationslager zu entkommen. Als Arierin getarnt, gerät sie ins Feldbordell Nr. 232 Ost. Hier muss sie das letzte, was ihr noch geblieben ist, verraten - ihre Identität. Mehr als alles quält sie ihr Gewissen: Wie weit darf man dem Selbsterhaltungstrieb folgen? Muss sie sich nicht selbst verachten für das, was sie zu ertragen bereit ist? Hanka lernt, innerlich zu erkalten und das Intimste, das ein Mensch zu geben hat, seinen Körper, von sich zu trennen. Doch dann taucht ein Offizier der Wehrmacht auf, der ihr vertraut, der ihr von seiner Familie erzählt, von seinen Zweifeln am Krieg. Er kommt ihr näher als jeder andere.
About the author
Arnost Lustig, geboren 1926 in Prag, überlebte die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Buchenwald. Nach dem Krieg kehrte er in seine Heimat zurück und arbeitete als Rundfunkredakteur und Schriftsteller. In den sechziger Jahren verfasste er zahlreiche Romane, Erzählungen und Drehbücher. Aufgrund seiner führenden Rolle im Prager Frühling flüchtete er 1968 nach Israel. Seine Werke wurden in der Tschechoslowakei verboten. 1973 übernahm Lustig den Lehrstuhl für Literatur, Film und Judaistik an der American University in Washington, D.C. Seit 2004 war er emeritiert. 2008 erhielt er den Franz-Kafka-Literaturpreis. 2011 verstarb Arnost Lustig.
Silvia Morawetz, geb. 1954 in Gera, studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und ist die Übersetzerin von u.a. Janice Galloway, James Kelman, Hilary Mantel, Joyce Carol Oates und Anne Sexton. Sie erhielt Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds, des Landes Baden-Württemberg und des Landes Niedersachsen.
Werner Schmitz wurde 2011 mit dem "Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis" ausgezeichnet. Er wurde für seine Übersetzungen zeitgenössischer amerikanischer Literatur, insbesondere für seine Übertragung der Romane Paul Austers geehrt.
Report
"In seinen Romanen kehrt Arnost Lustig zurück in die verwüsteten Landschaften seiner Jugend. Was seine Erzählung so besonders macht, ist die unsentimentale, ruhige Stimme dieses Autors, aus der eine zutiefst berührende Lebenszuversicht spricht." (New York Times)