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Erinnerung ist ein Thema, das in vielfältiger Weise Theorie und Praxis der pädagogischen Disziplin durchzieht. Sie ist konstitutiv für Lebensgeschichten, Identitätsentwicklung und Bildungsprozesse Einzelner. Sie formt vergangene, gegenwärtige und zukünftige Entwürfe von Gesellschaften, Kulturen und Nationen. Erinnerung repräsentiert jedoch weder ein objektives, allgemeingültiges, vollständiges und/oder statisches Wissen über die vergangenen Ereignisse der Weltzeit noch über die der individuellen Lebenszeit. Die AutorInnen der Fachrichtungen Psychoanalytische Pädagogik und Biographieforschung rekonstruieren zum einen, wie methodische und theoretische Zugänge der beiden Forschungsrichtungen zu Erinnerung aussehen. Zum anderen werden die jeweiligen Potenziale und Grenzen anhand einer auch historisch und kulturell orientierten Erinnerungsarbeit ausgeleuchtet.
List of contents
Erinnerung: Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Biographieforschung.- Psychoanalyse und qualitative Sozialforschung: Zur Zukunft des Verhältnisses beider Disziplinen.- Methodische Probleme der Psychoanalytischen Biographik.- Kultur erinnernd verstehen - Versuch einer reflexiven Begegnung zwischen Cultural Studies, Biographieforschung und Psychoanalyse.- Erinnern oder "Zurückphantasieren"? Über "Nachträglichkeit" in der Psychoanalyse.- Hat sich die Psychoanalyse von der "Erinnerungsarbeit" verabschiedet? Akzentverschiebungen in der psychoanalytischen Theoriebildung, Technik und Forschungspraxis und deren Relevanz für Biographieforschung.- Reflexion: Zum Verhältnis von Erinnern und Vergessen.- Mediale Inszenierungen des Erinnerns und Vergessens.- Verfehlte und mögliche Begegnungen mit Harry Young - zwei Interpretationen einer Lebensgeschichte.- 'Biographische Ressource 'und 'Biographische Reflexion': zwei sich ergänzende Heuristiken zur erziehungswissenschaftlich orientierten Analyse individueller Erinnerungs- bzw. Biographiearbeit.- Sozialisationserfahrungen und innere Dialoge als Dimensionen der Selbstkonstituierung.- Schöpferische Rekonstruktion in der Theaterarbeit.- Biografische Verwirrungen. Ästhetische Verfahren in der Arbeit zum beruflichen Selbstbild von Lehrkräften.- "Im Bild erinnert - aus der Sprache gefallen?" Bild-Text-Collagen als Forschungs- und Reflexionsinstrument.- Geschichte: Zum Verhältnis von individueller und kollektiver Erinnerung.- Die allmähliche Verfertigung von Lebensgeschichten im soziokulturellen Erinnerungsprozess.- Kriegsende 1945 - Erinnerungsarbeit in einer Schreibwerkstatt. Zum Verhältnis von individueller Erinnerung und kollektivem Gedenken.- Erinnerung und biographischer Wandel.Diskutiert am Beispiel einer Befragung von Angehörigen der Opfer der SED-Diktatur.- Familienbiographien: Ko-Konstruktionsprozesse im Kontext von Werten, Normen und Regeln.- Erinnerungen an den Umbruch - Weihnachten 1989 in Transsilvanien.
About the author
Dr. Margret Dörr ist Professorin an der Katholischen Hochschule Mainz, Fachbereich Soziale Arbeit. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Theorien Sozialer Arbeit, Gesundheitsförderung, Klinische Sozialarbeit, Biographie- und Sozialisationstheorie, Psychoanalytische Sozialpädagogik, Traumapädagogik.
Prof. Dr. Heide von Felden ist Professorin für Erwachsenenbildung an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Summary
Erinnerung ist ein Thema, das in vielfältiger Weise Theorie und Praxis der pädagogischen Disziplin durchzieht. Sie ist konstitutiv für Lebensgeschichten, Identitätsentwicklung und Bildungsprozesse Einzelner. Sie formt vergangene, gegenwärtige und zukünftige Entwürfe von Gesellschaften, Kulturen und Nationen. Erinnerung repräsentiert jedoch weder ein objektives, allgemeingültiges, vollständiges und/oder statisches Wissen über die vergangenen Ereignisse der Weltzeit noch über die der individuellen Lebenszeit. Die AutorInnen der Fachrichtungen Psychoanalytische Pädagogik und Biographieforschung rekonstruieren zum einen, wie methodische und theoretische Zugänge der beiden Forschungsrichtungen zu Erinnerung aussehen. Zum anderen werden die jeweiligen Potenziale und Grenzen anhand einer auch historisch und kulturell orientierten Erinnerungsarbeit ausgeleuchtet.
Foreword
Vergessen - Erinnern - Leben
Additional text
"Für Interessierte gibt dieser Sammelband einen guten Überblick über andere Zugänge zu Erinnerung und Gedächtnis. Diese werden nicht nur theoretisch vorgestellt, sondern mit Hilfe von Ergebnissen aus konkreten Forschungsprojekten erläutert. Ein anregendes Buch!" Der Newsletter der AG EPIK, 4-2009
"21 Autoren geben sich einer altmodischen Beschäftigung hin: sie überlegen, was ihre Wissenschaft zu den anderen beiträgt, sie fragen sich, wie Pädagogik und Psychoanalyse heute zusammenarbeiten können. Sie nehmen nicht nur zur Kenntnis, sondern versuchen zu verarbeiten, was heutige Geschichtsauffassung über das feuilleton hinaus zur Identitätsbildung und auch manchmal zur Heilung verletzter Seelen beitragen kann. [...] Der Leser wird garantiert belohnt." www.socialnet.de, 22.05.2009
Report
"Für Interessierte gibt dieser Sammelband einen guten Überblick über andere Zugänge zu Erinnerung und Gedächtnis. Diese werden nicht nur theoretisch vorgestellt, sondern mit Hilfe von Ergebnissen aus konkreten Forschungsprojekten erläutert. Ein anregendes Buch!" Der Newsletter der AG EPIK, 4-2009
"21 Autoren geben sich einer altmodischen Beschäftigung hin: sie überlegen, was ihre Wissenschaft zu den anderen beiträgt, sie fragen sich, wie Pädagogik und Psychoanalyse heute zusammenarbeiten können. Sie nehmen nicht nur zur Kenntnis, sondern versuchen zu verarbeiten, was heutige Geschichtsauffassung über das feuilleton hinaus zur Identitätsbildung und auch manchmal zur Heilung verletzter Seelen beitragen kann. [...] Der Leser wird garantiert belohnt." www.socialnet.de, 22.05.2009