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Inwiefern die massenhafte Mobilisierung von Zahlen und Rechenpraktiken die Aufrechterhaltung sozialer Ordnung ermöglicht oder in Mitleidenschaft zieht, hat in den Sozialwissenschaften bislang wenig systematische Beachtung gefunden. Auch die Diskussionüber organisiertes Rechnen, die im englischsprachigen Raum unter dem Oberbegriff des"Accounting"geführt wird, ist weitgehend auf Spezialistenkreise beschränkt geblieben. Mit Beiträgen zum Umgang mit Zahlen in Organisationen, Wirtschaft und Gesellschaft dokumentiert dieser Band eine nun allmählich erwachende sozialwissenschaftliche Aufmerksamkeit und zeigt dabei neben interdisziplinären Berührungspunkten zwischen Soziologie und Betriebswirtschaftslehre auch solche zwischen organisations- und gesellschaftstheoretischen sowie kulturwissenschaftlichen Ansätzen auf.
List of contents
Einleitung: Fundstellen von Zahlenforschung.- Wie und warum das Rechnungswesen in der Soziologie in Vergessenheit geriet.- Die Kalkulation der Gesellschaft.- Zahlen, Wissen, Objektivität: Wissenschaftssoziologische Perspektiven.- Messen und Managen: Controlling und die (Un-)Berechenbarkeit des Managements.- Basel II, oder: die Einsicht in die unzureichende Verlasslichkeit reiner Quantifizierung.- Die Erfindung operativer Risiken.- Ökonomisches Rechnen: Zur Konstitution bankwirtschaftlicher Objekte und Investitionen.- Formel-Bolschewismus: Eine historische Soziologie der Euro-Umrechnung.- Zahlenspiele in der Entwicklungshilfe: Zu einer Soziologie des Deckungsbeitrages.- Welt(en) regulierter Zahlenproduktion zwischen Globalität und Lokalität: Reflexionen zu globalen Standards in Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung.- Buchführung für Oikos und Etat.- Die zwei Wirklichkeiten des modernen Sports: Soziologische Thesen zur Sportstatistik.
About the author
Dr. Andrea Mennicken arbeitet als Lecturer an der London School of Economics.
Dr. Hendrik Vollmer ist wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.
Summary
Inwiefern die massenhafte Mobilisierung von Zahlen und Rechenpraktiken die Aufrechterhaltung sozialer Ordnung ermöglicht oder in Mitleidenschaft zieht, hat in den Sozialwissenschaften bislang wenig systematische Beachtung gefunden. Auch die Diskussion über organisiertes Rechnen, die im englischsprachigen Raum unter dem Oberbegriff des "Accounting" geführt wird, ist weitgehend auf Spezialistenkreise beschränkt geblieben. Mit Beiträgen zum Umgang mit Zahlen in Organisationen, Wirtschaft und Gesellschaft dokumentiert dieser Band eine nun allmählich erwachende sozialwissenschaftliche Aufmerksamkeit und zeigt dabei neben interdisziplinären Berührungspunkten zwischen Soziologie und Betriebswirtschaftslehre auch solche zwischen organisations- und gesellschaftstheoretischen sowie kulturwissenschaftlichen Ansätzen auf.
Foreword
Über die Bedeutung von Zahlen und Quantifizierungen in der Gesellschaft
Report
"[...] eine äußerst wertvolle, implikationen- und anregungsreiche Diskussion zur Verbindung gesellschaftlicher Ordnungsvorstellungen und Ordnungspraktiken und deren organisationaler Operationalisierung und Institutionalisierung, die sich 'um ein besseres, breiteres und wirklichkeitsnäheres Verständnis des Umgangs mit Zahlen, also darum, die soziale Beschaffenheit von Zahlenwerken in ihren Bedingungen, Möglichkeiten, Grenzen und Konfliktstellen im Kontext von Organisationen und Gesellschaft zu erkunden." Soziologische Revue, 02/2008