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Das Streitgespräch zwischen dem Ackermann und dem Tod, der dem Ackermann die geliebte Frau weggerafft hat, vermag uns auch heute noch zu berühren. Zugleich fußt das Werk aber auf Bildungstraditionen, die nicht mehr unmittelbar zugänglich sind. Diese Studienausgabe von Christian Kiening, Professor für ältere deutsche Literatur an der Universität Zürich, erschließt beide Dimensionen vorbildlich: mit einem weitgehend der ältesten Handschrift (A) folgenden Text, einer genauen Neuübersetzung und einem die Quellen und den Bildungshorizont des Verfassers aufschließenden Kommentar.
List of contents
Der Ackermann Begleitschreiben an Peter Rothers Zur Textkonstitution Kommentar Literaturhinweise Nachwort
About the author
Johannes von Tepl (auch: J. von Saaz), um 1350 Tepl (?) - vor April 1415 Prag. Der Sohn eines Pfarrers muss, so lassen Magistertitel, Berufsweg und literarisches Werk schließen, eine umfassende Bildung erhalten haben; Prag und Paris werden erwogen. Mindestens seit 1378 wirkte J. als Notar, wenig später auch als Leiter der Lateinschule in Saaz. 1411 übernahm er das Amt des Stadtschreibers in der Prager Neustadt. Eine Urkunde vom April 1415 bezeichnet seine Frau Clara als Witwe.
Christian Kiening ist Professor für Ältere deutsche Literatur an der Universität Zürich und Leiter des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) "Medienwandel Medienwechsel Medienwissen. Historische Perspektiven".
Summary
Das Streitgespräch zwischen dem Ackermann und dem Tod, der dem Ackermann die geliebte Frau weggerafft hat, vermag uns auch heute noch zu berühren. Zugleich fußt das Werk aber auf Bildungstraditionen, die nicht mehr unmittelbar zugänglich sind. Diese Studienausgabe von Christian Kiening, Professor für ältere deutsche Literatur an der Universität Zürich, erschließt beide Dimensionen vorbildlich: mit einem weitgehend der ältesten Handschrift (A) folgenden Text, einer genauen Neuübersetzung und einem die Quellen und den Bildungshorizont des Verfassers aufschließenden Kommentar.
Report
"Das Werk ist eines der bedeutendsten Zeugnisse des deutschen Spätmittelalters - und angesichts der universalen Thematik auch heute noch lesenswert. ... "Seine Bedeutung erhält das Werk, bei dem Mensch und Tod in ständiger Wechselrede ihre Argumente austauschen, vor allem durch die weltanschaulichen Gegensätze, die hier aufeinander prallen. Der Ackermann, emotional, aufbegehrend, lebensbejahend, steht für die Individualität der Neuzeit, der Tod, sachlich, kalt, leibfeindlich, argumentiert ganz aus dem Geist des Mittelalters. Auch sprachlich steht das Werk auf der Schwelle zu Neuem. In einem späten Mittelhochdeutsch verfasst, zeigt es viele moderne Elemente und überzeugt zudem durch große rhetorische Finesse. Am Ende spricht Gott sein Urteil, und der Ackermann muss sich der Erkenntnis beugen, dass der Tod zum Leben gehört. Das liest man heute vielleicht nicht mehr gerne. Wahr ist es trotzdem." -- Die Rheinpfalz