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Der Westwall gehörte zu den Großbauprojekten des Dritten Reiches. Im Jahre 1936 begonnen, wurde er vor allem ab Mai 1938, unter dem Druck des heraufziehenden Krieges, zu einer hastig und unter enormem Aufwand errichteten Landesbefestigung entlang der Westgrenze. Die bis dahin ungeschützte Grenze wurde auf Drängen Adolf Hitlers binnen kurzer Zeit in einem Kraftakt befestigt. Neben seiner militärischen Bedeutung als Ausgangsstellung oder Verteidigungslinie sollte der Westwall auf einen potentiellen Aggressor vor allem abschreckend wirken.
Am 1. September 1939 gab es im gesamten Westwallbereich 14275 Betonbauten, davon 11167 Bunker für die Infanterie, 1160 Pak-Stände, 1809 Stände für die Artillerie und weitere 139 Bauten verschiedener Zweckbestimmung.
Der Westwall sollte Schutz gegen einen überraschenden Angriff bieten und den Geländebesitz auch gegen einen planmäßigen Angriff eines überlegenen Gegners gewährleisten. Das Endziel war die Verteidigung mit zahlenmäßig geringen Kräften auf unbegrenzte Zeit gegen stärkste Angriffskräfte und -mittel.
About the author
Dieter Robert Bettinger ist Vorsitzender des Vereins für Landeskunde im Saarland e.V., 1938 in der damaligen Kreisstadt Ottweiler im Saarland geboren, begeisterte er sich schon von Jugend an vor allem für Geschichte und Landeskunde. Eine Reihe von inzwischen 97 Veröffentlichungen mit historischen sowie volks- und landeskundlichen Inhalten begann im Jahre 1964 mit Beiträgen in Zeitungen und Zeitschriften. Heimatbücher stellten in den Jahren 1968, 1973 und 1988 drei ländliche Gemeinden, Bild- und Textbände 1990 bis 1992 die ehemals nassauische Residenzstadt Ottweiler vor. In drei umfangreichen Abhandlungen in der Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend beschäftigte sich der Autor in den Ausgaben der Jahre 1978 bis 1980 mit Ereignissen im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen im Raum des heutigen Saarlandes in den Jahren 1939/1940 und den hier eingesetzten militärischen Verbänden. Im Jahre 1990 erschien die umfangreiche zweibändige Dokumentation über den Westwall, für die Dieter Robert Bettinger als Mitverfasser vor allem die historische Entwicklung und Baugeschichte der deutschen Westbefestigungen in den Jahren 1919 bis 1945 bearbeitet hat. Ihr folgten eine Reihe von Dokumentationen und Vortragsveranstaltungen zum Kriegsgeschehen allgemein und im Saarland in den Jahren 1939/1940 und 1944/1945 so beispielsweise im Jahre 2005 die umfangreiche Kriegs- und Soldatenchronik der Stadt Ottweiler, unter anderem auch mit den Namen aller Gefallenen und Vermißten aus den Jahren 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945.