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Parzivals Vater Gahmuret stirbt im Kampf. Die Mutter Herzeloyde isoliertden Sohn, um ihm ein ähnliches Schicksal zu ersparen, von jedem Kontakt mit der adligen Gesellschaft. Nachdem er aber im Wald drei Ritter getroffen hat, will er an den Artushof ziehen. Trotz seines naiven Wesens erregt er dort auch positive Beachtung. Indem er einen Ritter mit seinem Jagdspiess tötet, erwirbt sich Parzival eine Rüstung und wird wegen deren Farbe 'der rote Ritter' genannt. Der alte Gurnemanz nimmt ihn in seine Obhut und unterweist ihn im Kampf und im höfischen Benehmen. Danach zieht Parzival aus, um sich zu bewähren, hilft der Königin Condwiramurs, deren Stadt von einem Bewerber belagert wird, und heiratet sie anschliessend. Obwohl sie von ihm schwanger wird, zieht er weiter. Er findet die Gralsburg Munsalvaesche und erlebt das Zeremoniell eines Speisewunders mit.
About the author
Wolfram von Eschenbach, um 1200. Der Epiker und Lyriker bezeichnet sich selbst als Ritter, die Herkunft aus Eschenbach (heute Wolframs-Eschenbach) südöstlich von Ansbach in Franken gilt als wahrscheinlich. In seinen Werken nimmt er u. a. Bezug auf die Herren von Dürne (Sitz: Burg Wildenberg bei Amorbach), auf die Grafen von Wertheim und v. a. Landgraf Hermann I. v. Thüringen, die zu seinen Mäzenen gehörten. W. war in erster Linie Epiker, wenn ihn auch seine Tagelieder als Lyriker von Rang ausweisen.
Summary
Mit der preiswerten Neuausgabe dieser Prosaübertragung wird
Wolfram von Eschenbachs »Parzival«, ein Meilenstein
der deutschen Literatur, ein Meisterwerk der Weltliteratur, einem
breiten Publikum wieder zugänglich gemacht. Der Band, dem
erstmals ein dokumentarischer Bildteil beigegeben ist, stellt
die vielgerühmte Fassung von Wilhelm Stapel erneut zur Diskussion.
Dieser erste deutsche Abenteuerroman sollte in dieser geistvollen,
klaren und allgemein zugänglichen Übertragung aus dem
Mittelhochdeutschen ein rechtes Volksbuch unserer Zeit, vor allem
für die jungen Menschen der verschiedensten Berufs- und Lebenskreise
werden. Weltliche und christlich-überirdische Fragen erheben
sich mit dem Kampfe Parzivals in ihrer Größe, Schönheit
und Schrecknis. Wolfram von Eschenbach, der größte
mittelalterliche Dichter Deutschlands, weiß auch uns heutige
Menschen noch mit seinem Genius zu fesseln und zu wandeln. Mit
seinem Kreis der höfischen Ritter und Frauen erstehen mitreißend
bunt und bewegt das Leben des Gottsuchers und sein Weg zum erlösenden
Gral. Das Werk in dieser Prosafassung sollte neben Goethes »Faust«
in jeder Bücherei stehen.
Staatliche Volksbücherei, München
Wilhelm Stapel hat die größte Dichtung des deutschen
Mittelalters, den »Parzival«, Vers für Vers nach
dem Original in Prosa übertragen, und er hat damit erreicht,
daß der moderne Leser das tiefsinnige Werk gefesselt und
mit innerer Anteilnahme lesen kann, ohne durch den Vers gehemmt
zu werden. Hoffen wir, daß durch diese glückliche Übertragung
der »Parzival« Wolfram von Eschenbachs wieder Allgemeingut
werde.
Die Heimat, Hamburg
Dies ist eines von den Meisterwerken der Weltliteratur, die jeder
gebildete Mensch besitzen muß.
Panorama, Amsterdam
Mag in diesem Epos der ganze Glanz des Rittertums sich entfalten,
mag der Pinsel des Malers in der Schilderung der Frauenschönheit
unersättlich sein, mag an König Artus´ Hofe der
Lobpreis männlichen Heldentums kein Ende nehmen: Es geht
im Wesen nicht um die äußere Welt, sondern um die Erfüllung
der christlichen Berufung. Das Gleichnis ist eine Mahnung für
unsere Zeit. Parzival verfehlte sein Ziel, als er sich nur auf
die äußeren Formen der Ordenszucht stützte. In
der christlichen Bewährung entscheidet nicht die äußere
Beobachtung von Geboten und Regeln. Zum Ziel führt nur die
Bejahung des Kreuzes. Das ist die unvergängliche Karfreitagsbotschaft
dieser Legende.
Echo der Zeit, Münster
Was hätte wohl Nietzsche gedacht, wenn der diesem Parzival
und nicht dem Richard Wagners begegnet wäre? Hier hätte
er auch das Pathos der Distanz gefunden, das er an der griechischen
Klassik liebte, und ihm wäre ein Christentum offenbar geworden,
das mit dem sentimentalen seines Elternhauses nur die Ursprünge
gemeinsam hat. Es ist ein Verdienst Wilhelm Stapels, in Anmerkungen
und Nachworten einesteils behutsam den dichterischen Gehalt, andererseits
die Fülle solcher Beziehungen, wenn nicht ausdrücklich,
so doch implizite angeschlagen zu haben.
Badische Neueste Nachrichten