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Seit den Anfängen der lateinischen Chiromantie im 12. Jahrhundert herrschte Uneinigkeit über deren Bewertung. Während vor allem die Theologen die Chiromantie als irrationalen Aberglauben unter Magieverdacht stellten, präsentierten die Chiromantien sich selbst als zuverlässiges Mittel zur Zukunftsprognostik und Naturwissenschaft in der Nachfolge des Aristoteles. Noch im 13. Jahrhundert entwickelten die Chiromantien eine eigenständige Fachterminologie sowie diagrammatisch geprägte Textmuster und Text-Bild-Kompositionen, die seit dem 14. Jahrhundert auch in die deutsche Volkssprache übertragen wurden.
Der erste Band des
Katalogs der magischen Literatur des Spätmittelalters erfasst die lateinische und deutschsprachige Literatur zum Handlesen des 12. bis 16. Jahrhundert und kann erstmals 44 lateinische Chiromantien in 105 Handschriften und 26 Druckausgaben und 16 deutschsprachigen Chiromantien in 14 Handschriften und 36 Druckausgaben verzeichnen. Die umfassende Einleitung des Katalogs stellt zudem die Textreihen der magischen Literatur und die Besonderheiten ihrer Überlieferung vor und bietet einen Überblick über die Entwicklung und Überlieferung der chiromantischen Literatur in lateinischer und deutscher Sprache.
Der Katalog möchte die lateinische und deutsche Literatur zur Chiromantie so einem breiteren Fachpublikum zugänglich machen und neue Forschungsbeiträge zum Thema anregen.
About the author
Marco Heiles
, Universität Hamburg.
Summary
Seit den Anfängen der lateinischen Chiromantie im 12. Jahrhundert herrschte Uneinigkeit über deren Bewertung. Während vor allem die Theologen die Chiromantie als irrationalen Aberglauben unter Magieverdacht stellten, präsentierten die Chiromantien sich selbst als zuverlässiges Mittel zur Zukunftsprognostik und Naturwissenschaft in der Nachfolge des Aristoteles. Noch im 13. Jahrhundert entwickelten die Chiromantien eine eigenständige Fachterminologie sowie diagrammatisch geprägte Textmuster und Text-Bild-Kompositionen, die seit dem 14. Jahrhundert auch in die deutsche Volkssprache übertragen wurden.
Der erste Band des
Katalogs der magischen Literatur des Spätmittelalters
erfasst die lateinische und deutschsprachige Literatur zum Handlesen des 12. bis 16. Jahrhundert und kann erstmals 44 lateinische Chiromantien in 105 Handschriften und 26 Druckausgaben und 16 deutschsprachigen Chiromantien in 14 Handschriften und 36 Druckausgaben verzeichnen. Die umfassende Einleitung des Katalogs stellt zudem die Textreihen der magischen Literatur und die Besonderheiten ihrer Überlieferung vor und bietet einen Überblick über die Entwicklung und Überlieferung der chiromantischen Literatur in lateinischer und deutscher Sprache.
Der Katalog möchte die lateinische und deutsche Literatur zur Chiromantie so einem breiteren Fachpublikum zugänglich machen und neue Forschungsbeiträge zum Thema anregen.