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Dieses Open-Access-Handbuch umfasst rechtswissenschaftliche und interdisziplinäre Beiträge zu einem Recht der Sorgetätigkeiten und -beziehungen (caring and the law). Bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit, sei es Betreuung von Kindern, Pflege oder die Unterstützung von Menschen mit Care-Bedarfen, ist ein aktuelles und umstrittenes Thema auch der Rechts- und Sozialstaatsreform, im nationalen und globalen Kontext. Das Handbuch leistet einen wichtigen Beitrag zur Debatte durch theoretische Grundlegung und Bestandsaufnahme des Status quo der rechtlichen Regulierung von Sorgetätigkeiten und -beziehungen in ausgewählten Rechtsgebieten und Sozialpolitikfeldern. Es eröffnet ein neues rechtswissenschaftliches und interdisziplinäres Forschungsfeld Sorgebeziehungen und Recht mit Bezügen zu Sozialethik, Rechtsphilosophie, den Sozialwissenschaften, Gender Studies und Law in Context-Ansätzen. Ziel ist eine rechtsbereichsübergreifende und interdisziplinäre Analyse im Hinblick auf die Überwindung der fragmentierten Perspektiven auf Care in Teilgebieten des Rechts und der Sozialpolitik.
List of contents
1. Recht, Sorgearbeit und Sorgebeziehungen eine Einleitung (Kirsten Scheiwe, Michelle Cottier und Caroline Voithofer).- Teil I: Multiple Perspektiven auf Sorgearbeit, caring and the law: Begriffe, Theorien, Sozialethik, Empirie, Recht und Gerechtigkeit: 2 Caring and Justice: Towards a Model of Careful Justice and Just Care (Jonathan Herring).- 3 Care: A review of the literature (Mary Daly).- 4 Care-Ethik (Marianne Heimbach-Steins).- 5 Care Gap und Care Krise: empirische Daten und Vergleich Deutschland, Österreich und die Schweiz (Michelle Beyeler).- 6 Verschränkte Freiheit: Sorgebeziehungen und Autonomie als Herausforderungen für Recht und Gerechtigkeit (Elisabeth Holzleithner und Lisa Chi).- Teil II: Multiple Perspektiven auf Sorgearbeit, caring and the law: menschenrechtlich, interdisziplinär: 7 Care und Menschenrechtsübereinkommen (Judith Wyttenbach).- 8 Selbstbestimmung, Inklusion und Care: Perspektiven der disability studies auf ein sorgsames Recht (Barbara von Rütte).- 9 Reproduktion - mit Fokus auf Schwangerschaft und Geburt. Eine Perspektive der Sorge auf das Schweizer Recht (Fiona Behle).-10 Frauenbewegung in Sorge um Arbeit, Zeit und Recht: Debatten im Kontext des entstehenden schweizerischen Sozialstaates um 1900 (Simona Isler).- 11 Zeit, Sorgearbeit und Recht Zeit für ein sorgsames Recht (Kirsten Scheiwe).- Teil III: Sorgetätigkeiten und Sorgebeziehungen im Familien- und Erbrecht: 12 Ambivalenzen der Absicherung von Care-Arbeit durch das Unterhaltsrecht am Beispiel der Schweiz (Michelle Cottier).- 13 Wie würde ein sorgeorientiertes Familienrecht aussehen? (Harry Willekens).- 14 Zivilrechtliches Kindschaftsrecht im Kontext eines sorgeorientierten Rechts am Beispiel des österreichischen Rechts (Caroline Voithofer).- 15 Care entlang eines Spektrums: Vaterschaft in der Rechtsprechung des EGMR (
About the author
Kirsten Scheiwe, Professorin für Rechtswissenschaften i.R. (1999 bis 2022 an der Universität Hildesheim) arbeitet interdisziplinär und vergleichend zu Recht und Sozialpolitik mit Schwerpunkten im Familien- und Sozialrecht, Rechtsvergleichung, Recht im Kontext und Gender Studies. Sie war Gastwissenschaftlerin an ausländischen Universitäten (Harvard, Oxford, EHI Florenz) und Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin.
Caroline Voithofer ist Assistenzprofessorin am Institut für Theorie und Zukunft des Rechts an der Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Legal Gender Studies; Rechtsphilosophie, -theorie, -soziologie; Medizin- und Gesundheitsrecht; Zivilrecht. Sie co-leitet das Doktoratskolleg Medizinrecht und Gesundheitswesen an der Universität Innsbruck.
Michelle Cottier ist ordentliche Professorin für Zivilrecht und Direktorin des
Centre d’étude, de technique et d’évaluation législatives (CETEL) an der Universität Genf. Ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind das Personen- und Familienrecht, die Legal Gender Studies, die Rechtsvergleichung und die Rechtssoziologie. Sie hat an der Humboldt-Universität zu Berlin und den Universitäten Basel, Zürich und Luzern unterrichtet, und Forschungsaufenthalte an den Universitäten Harvard, Keele, Cardiff, Kent und Utrecht sowie am Wissenschaftszentrum Berlin verbracht.
Summary
Dieses Open-Access-Handbuch umfasst rechtswissenschaftliche und interdisziplinäre Beiträge zu einem Recht der Sorgetätigkeiten und -beziehungen (
caring and the law
). Bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit, sei es Betreuung von Kindern, Pflege oder die Unterstützung von Menschen mit Care-Bedarfen, ist ein aktuelles und umstrittenes Thema auch der Rechts- und Sozialstaatsreform, im nationalen und globalen Kontext. Das Handbuch leistet einen wichtigen Beitrag zur Debatte durch theoretische Grundlegung und Bestandsaufnahme des Status quo der rechtlichen Regulierung von Sorgetätigkeiten und -beziehungen in ausgewählten Rechtsgebieten und Sozialpolitikfeldern. Es eröffnet ein neues rechtswissenschaftliches und interdisziplinäres Forschungsfeld ‚Sorgebeziehungen und Recht‘ mit Bezügen zu Sozialethik, Rechtsphilosophie, den Sozialwissenschaften, Gender Studies und
Law in Context
-Ansätzen. Ziel ist eine rechtsbereichsübergreifende und interdisziplinäre Analyse im Hinblick auf die Überwindung der fragmentierten Perspektiven auf Care in Teilgebieten des Rechts und der Sozialpolitik.