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Der Band fragt, ob Kritische Theorie heute noch kritisch sein kann, wo sie selbst zur Tradition geworden ist. Im Prozeß zwischen Kant und Hegel (Adorno) wird nach einem Denken gesucht, das die Unvernunft des Wirklichen explizit machen kann, ohne dabei den eigenen Standpunkt als vernünftig affirmieren zu müssen. Die Beiträge sollen der Kritischen Theorie im Spannungsfeld zwischen Kant und Hegel zu einem entsprechend geschärften Selbstverständnis verhelfen. Statt den Schritt von Kant zu Hegel als eindeutigen Fortschritt nachzuvollziehen, gilt es, den Prozeß zwischen Erkenntniskritik und spekulativer Dialektik fortzuführen.
List of contents
1. I tried to Understand Hegel, but I Kant .- 2. Sich die Stirn einrennen: Zum vernünftigen Bedürfnis der Darstellung einer Grenze des Erkennbaren nach Adorno und seiner indirekten Befriedigung in der Analogie nach Kant.- 3. Marx oder: der endliche Standpunkt der kritischen Gesellschaftstheorie.- 4. Die geheime Utopie in der Vernunft. Adorno zwischen Kant und Hegel.- 5. Das Urbild der Namen. Zur Verstandeskritik bei Adorno und Kant.- 6. On Transcendental Philosophy and Alienated Social Praxis: Rethinking Horkheimer s Critical Theory.- 7. Entäußerung und Mündigkeit: Zu Adornos Begriff ästhetischer Bildung und seiner politischen Bedeutung.- 8. Die Krise im Kunstwerk. Zum Vorrang des ästhetischen Objekts.- 9. Das Un-mögliche, die Erfahrung und die Negativität: Derrida zwischen Kant und Hegel.- 10. Economics of Distrust.- 11. Hegels Wormhole: Science-Fiction im Bilderverbot oder wie Szondis Interpretation der hegelschen Ästhetik eine unverhoffte Emanzipationsperspektive eröffnet.
About the author
Conrad Mattli
ist Postdoc und arbeitet als Assistent am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie in Basel. Er wurde 2022 in Freiburg i. Br. und Basel mit einer Arbeit über Adornos Kantinterpretation promoviert und forscht zur (Un-)Möglichkeit von Metaphysik als Wissenschaft, dem Verhältnis von Geschichte und System der Philosophie sowie zu Fragen der (kantischen und nachkantischen) Geschichtsphilosophie und Ästhetik.
Robert Pfeiffer
ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er wurde 2024 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zur kritischen Funktion von Grenzbegriffen in Kants Transzendentalphilosophie promoviert. Seine Forschungsinteressen gelten der Metaphysikkritik, der Bildungsphilosophie und der Philosophiedidaktik.
Gregor Schäfer
schrieb seine Dissertation an der Universität Basel zu den praktischen Implikationen von Hegels spekulativem Idealismus. Zurzeit ist er Research Fellow an der University of London (Ernst Bloch Centre for German Thought) zu einem Projekt zum Verhältnis von Krise, Transformation und Utopie im Deutschen Idealismus. Im Zentrum seiner Forschung und Publikationen stehen v.a. die Klassische Deutsche Philosophie (Leibniz, Fichte, Hegel, Schelling), Metaphysik und ihre gegenwärtige Relevanz, Ästhetik, Religionsphilosophie und politisches Denken.