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Wissenschaft und Forschung müssen heute klarer reflektieren und deutlicher erklären, was sie tun und warum sie es tun. Dies betrifft nicht nur die Verwendung von öffentlichen Ressourcen, sondern auch Forschungsziele und methodische Ansätze. Insbesondere sind Wissenschaft und Forschung sehr viel stärker als früher zu zeigen aufgefordert, dass ihr Handeln ethisch verantwortungsvoll ist. Dafür müssen ethische Grundprinzipien und verfassungsmäßige Grundrechte regelmäßig gegeneinander abgewogen werden. Heutzutage sind also bereits bei der konzeptionellen Planung ethische und rechtliche Abwägungsfragen mitzubedenken und überzeugend zu beantworten. Neben fachwissenschaftlicher Expertise benötigen Forschende deshalb auch forschungsethische sowie rechtliche Kenntnisse. Ein verbreiteter Ansatz, um verantwortungsvolle Forschung zu gewährleisten, besteht darin, Mechanismen der akademischen Selbstregulierungen zu implementieren. Dies führt dazu, dass Forschende vermehrt in Gremien tätig werden, die die Projekte von anderen Forschenden ethisch begutachten. Der vorliegende Band bietet deshalb einen praxisorientierten Ansatz, der es Forschenden ermöglichen soll, sowohl ethische Probleme ihrer eigenen Arbeit zu identifizieren als auch Begutachtungstätigkeiten zu übernehmen. Er führt in etablierte Konzepte zur Handhabung ethischer Herausforderungen ein und vermittelt auch erforderliches rechtliches Hintergrundwissen für die Teilhabe in Ethik-Gremien und Kommissionen. Schließlich erläutern die Autoren, wie diese Konzepte genutzt werden können, um zu überzeugenden Lösungen für eine verantwortungsvolle Forschung zu gelangen.
List of contents
Hintergrund Die Grundlagen der Forschungsethik.- Historische und interkulturelle Perspektiven.- Ziele der Forschung und ihre ethische Bewertung.-Forschungsansätze.- Verfahren ethischer Entscheidungsfindung.- Rechtliche Aspekte.- Ressourcen.
About the author
Jan-Hendrik Heinrichs
ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe „Neuroethik und Ethik der KI“ am Institut für Neurowissenschaften und Medizin: Brain and Behaviour (INM-7) am Forschungszentrum Jülich und Privatdozent an der RWTH Aachen.
Bert Heinrichs
ist Professor für Ethik und angewandte Ethik am Institut für Wissenschaft und Ethik (IWE) der Universität Bonn und Leiter der oben genannten Forschungsgruppe, seit 2022 ist er Vorsitzender der Kommission für Ethik in der Forschung (KEF) des Forschungszentrums Jülich.
Summary
Wissenschaft und Forschung müssen heute klarer reflektieren und deutlicher erklären, was sie tun und warum sie es tun. Dies betrifft nicht nur die Verwendung von öffentlichen Ressourcen, sondern auch Forschungsziele und methodische Ansätze. Insbesondere sind Wissenschaft und Forschung sehr viel stärker als früher zu zeigen aufgefordert, dass ihr Handeln ethisch verantwortungsvoll ist. Dafür müssen ethische Grundprinzipien und verfassungsmäßige Grundrechte regelmäßig gegeneinander abgewogen werden. Heutzutage sind also bereits bei der konzeptionellen Planung ethische und rechtliche Abwägungsfragen mitzubedenken und überzeugend zu beantworten. Neben fachwissenschaftlicher Expertise benötigen Forschende deshalb auch forschungsethische sowie rechtliche Kenntnisse. Ein verbreiteter Ansatz, um verantwortungsvolle Forschung zu gewährleisten, besteht darin, Mechanismen der akademischen Selbstregulierungen zu implementieren. Dies führt dazu, dass Forschende vermehrt in Gremien tätig werden, die die Projekte von anderen Forschenden ethisch begutachten. Der vorliegende Band bietet deshalb einen praxisorientierten Ansatz, der es Forschenden ermöglichen soll, sowohl ethische Probleme ihrer eigenen Arbeit zu identifizieren als auch Begutachtungstätigkeiten zu übernehmen. Er führt in etablierte Konzepte zur Handhabung ethischer Herausforderungen ein und vermittelt auch erforderliches rechtliches Hintergrundwissen für die Teilhabe in Ethik-Gremien und Kommissionen. Schließlich erläutern die Autoren, wie diese Konzepte genutzt werden können, um zu überzeugenden Lösungen für eine verantwortungsvolle Forschung zu gelangen.