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Gewaltlosigkeit ist heute eine zentrale Verhaltensanforderung im gesellschaftlichen Umgang. Das war nicht immer so. Über die kaum bekannte Geschichte dieses tiefgreifenden Wandels.Was ist Gewalt? Was ist Gewaltlosigkeit? Können Emotionen Gewalt sein - und handeln »Klimakleber« gewaltlos? Zu beobachten ist, dass sich unser Verständnis davon, was alles Gewalt ist, in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich und weit über das Körperliche hinaus ausgeweitet hat. Gewaltlosigkeit ist seit 1945 in wachsendem Maße zu einer immer wichtigeren Verhaltensanforderung nicht nur im zwischenstaatlichen, sondern auch im gesellschaftlichen Umgang geworden. Diese komplexe Geschichte voller Überraschungen wird in diesem Band erstmals und aus einem breiten Blickwinkel untersucht: von den Überlebenden der NS-Verfolgung über die Friedenspädagogik, Debatten um das staatliche Gewaltmonopol und zivilen Ungehorsam, konservative Familienpolitik, pädagogisches Antiaggressionstraining bis hin zum Gewaltverständnis von Michel Foucault. Deutlich wird, wie die Verhaltensanforderung der Gewaltlosigkeit alle sozialen, politischen und kulturellen Bereiche durchdringt und damit unsere spät- oder postmodernen Gesellschaften prägt.Mit Beiträgen von: Corinna Bittner, Hubertus Büschel, Svenja Goltermann, Constantin Goschler, Till Kössler, Konstanze Marx, Holger Nehring, Jakob Odenwald, Annelie Ramsbrock, Juliane Röleke, Janosch Steuwer, Philipp Sarasin, Marcel Streng, Jakob Tanner.
About the author
Svenja Goltermann ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich.
Veröffentlichungen u. a.: Opfer. Die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt in der Moderne (2017); Die Gesellschaft der Überlebenden. Deutsche Kriegsheimkehrer und ihre Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg (2011).Annelie Ramsbrock ist Professorin für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald.
Veröffentlichungen u. a.: Geschlossene Gesellschaft. Das Gefängnis als Sozialversuch – eine Bundesdeutsche Geschichte (2020); Korrigierte Körper. Eine Geschichte künstlicher Schönheit in der Moderne (2011).
Summary
Gewaltlosigkeit ist heute eine zentrale Verhaltensanforderung im gesellschaftlichen Umgang. Das war nicht immer so. Über die kaum bekannte Geschichte dieses tiefgreifenden Wandels.
Was ist Gewalt? Was ist Gewaltlosigkeit? Können Emotionen Gewalt sein – und handeln »Klimakleber« gewaltlos? Zu beobachten ist, dass sich unser Verständnis davon, was alles Gewalt ist, in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich und weit über das Körperliche hinaus ausgeweitet hat. Gewaltlosigkeit ist seit 1945 in wachsendem Maße zu einer immer wichtigeren Verhaltensanforderung nicht nur im zwischenstaatlichen, sondern auch im gesellschaftlichen Umgang geworden. Diese komplexe Geschichte voller Überraschungen wird in diesem Band erstmals und aus einem breiten Blickwinkel untersucht: von den Überlebenden der NS-Verfolgung über die Friedenspädagogik, Debatten um das staatliche Gewaltmonopol und zivilen Ungehorsam, konservative Familienpolitik, pädagogisches Antiaggressionstraining bis hin zum Gewaltverständnis von Michel Foucault. Deutlich wird, wie die Verhaltensanforderung der Gewaltlosigkeit alle sozialen, politischen und kulturellen Bereiche durchdringt und damit unsere spät- oder postmodernen Gesellschaften prägt.
Mit Beiträgen von: Corinna Bittner, Hubertus Büschel, Svenja Goltermann, Constantin Goschler, Till Kössler, Konstanze Marx, Holger Nehring, Jakob Odenwald, Annelie Ramsbrock, Juliane Röleke, Janosch Steuwer, Philipp Sarasin, Marcel Streng, Jakob Tanner.