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Mehr als 500 Geistliche waren zwischen 1937 und 1945 im KZ Buchenwald interniert. Anhand zahlreicher, teils erstmals gesichteter Dokumente wird diese Häftlingsgruppe umfassend gewürdigt.Ab 1937 errichteten Häftlinge das KZ Buchenwald. Bis 1945 wurden in dieses nationalsozialistische, deutsche Konzentrationslager mit seinen zahlreichen Außenlagern etwa 500 katholische Priester, Ordensleute und Seminaristen deportiert. Historische Dokumente aus nahezu allen Kontinenten, vor allem aber Berichte von Häftlingen aus vielen Ländern Europas, die das Lager überlebten, bilden die Grundlage einer thematisch bisher einzigartigen Monografie über die Männer und Frauen dieser Häftlingsgruppe.Aus den zahlreichen Zeugnissen zu Verhaftungen und Transporten, zur Ankunft und Unterbringung im Lager, zu Gewalt, Mangel an Nahrung und medizinischer Versorgung, zu Zwangsarbeit, medizinischen Experimenten an Menschen und zu unwürdigem Sterben stellt Christine Herzog die Schicksale der Protagonisten in den Kontext der Entwicklungen im KZ Buchenwald. Jede dieser Personen wird dabei individuell gewürdigt. Dokumentiert ist das Bestreben vieler Geistlicher, als Seelsorger zu wirken, Sakramente zu spenden und im geheimen Lagerwiderstand aktiv zu sein. Ein Ausblick auf die Nachkriegsbiographien freigekommener Geistlicher zeigt deren Einfluss auf die Theologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bietet Anregungen für die zeitgeschichtliche und theologische Forschung der Gegenwart.
About the author
Christine Herzog, 1963 in Weimar geboren, wurde in der DDR ein höherer Schulabschluss aus politischen Gründen zunächst verwehrt. Sie schloss ein Fachschulstudium zur medizinisch-technischen Laborassistentin ab, holte auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nach und studierte bis 1988 Theologie im Fernkurs. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit im Gesundheitswesen ist sie seit 1997 in der katholischen Hörfunkarbeit (MDR, DLF) aktiv. Sie lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt Weimar. Freiberuflich forscht und publiziert sie zur lokalen Kirchengeschichte mit deren nationalen und europäischen Dimensionen.
Summary
Mehr als 500 Geistliche waren zwischen 1937 und 1945 im KZ Buchenwald interniert. Anhand zahlreicher, teils erstmals gesichteter Dokumente wird diese Häftlingsgruppe umfassend gewürdigt.
Ab 1937 errichteten Häftlinge das KZ Buchenwald. Bis 1945 wurden in dieses nationalsozialistische, deutsche Konzentrationslager mit seinen zahlreichen Außenlagern etwa 500 katholische Priester, Ordensleute und Seminaristen deportiert. Historische Dokumente aus nahezu allen Kontinenten, vor allem aber Berichte von Häftlingen aus vielen Ländern Europas, die das Lager überlebten, bilden die Grundlage einer thematisch bisher einzigartigen Monografie über die Männer und Frauen dieser Häftlingsgruppe.
Aus den zahlreichen Zeugnissen zu Verhaftungen und Transporten, zur Ankunft und Unterbringung im Lager, zu Gewalt, Mangel an Nahrung und medizinischer Versorgung, zu Zwangsarbeit, medizinischen Experimenten an Menschen und zu unwürdigem Sterben stellt Christine Herzog die Schicksale der Protagonisten in den Kontext der Entwicklungen im KZ Buchenwald. Jede dieser Personen wird dabei individuell gewürdigt. Dokumentiert ist das Bestreben vieler Geistlicher, als Seelsorger zu wirken, Sakramente zu spenden und im geheimen Lagerwiderstand aktiv zu sein. Ein Ausblick auf die Nachkriegsbiographien freigekommener Geistlicher zeigt deren Einfluss auf die Theologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bietet Anregungen für die zeitgeschichtliche und theologische Forschung der Gegenwart.