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Aufsätze des Frankfurter Zeithistorikers Christoph Cornelißen zum Wandel der modernen Geschichtswissenschaft und ihrer Position in der Erinnerungskultur.In allen Kulturen und zu allen Zeiten hat es ein Interesse an der Vergangenheit gegeben. Die Art und Weise aber, wie und von wem Geschichte geschrieben, erinnert oder auch imaginiert wurde, weist eine erhebliche Bandbreite auf. So folgen die Geschichtserzählungen unterschiedlichen Ideen von Raum und Zeit, außerdem stehen sie für abweichende Auffassungen vom »Nutzen« der Historie für das Leben. Die vorliegende Aufsatzsammlung analysiert diese Gemengelage in verschiedenen Perspektivierungen. Neben grundsätzlichen Fragen (Periodisierung, Grundbegriffe, Objektivitätspostulat, nationale und transnationale Ansätze) werden ausgewählte Aspekte der modernen Historiographiegeschichte in systematisch und biographisch angelegten Beiträgen beleuchtet. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Generationszugehörigkeiten eine wichtige Rolle. Darüber hinaus zeichnen die Beiträge die Konturen der Erinnerungskulturen in der Gegenwart nach, um abschließend auf Spannungsverhältnisse bei der Repräsentation von Geschichte im Film und in der Literatur einzugehen. In ihrer Gesamtheit zeigen die Aufsätze eindrucksvoll die Herausforderungen auf, die sämtliche Versuche betreffen, aus vergangenen Begebenheiten Geschichte zu machen.
About the author
Christoph Cornelißen, geb. 1958, seit 2012 Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt; vorher 2003-11 Prof. für Neuere und Neueste Geschichte Univ. Kiel; 2010-2011, Prof. für Neuere Geschichte an der Univ. Düsseldorf (2011-12); Gastprofessuren an der Karls-Universität Prag, Universität Bologna, London School of Economics and Political Science, Universität Padova. Forschungsschwerpunkte: Historiographiegeschichte, Geschichte von Erinnerungskulturen, Geschichte Europas. Ausgewählte Publikationen: Gerhard Ritter. Geschichtswissenschaft und Politik im 20. Jahrhundert (Droste 2001); Weimar und die Welt. Globale Verflechtungen der ersten deutschen Republik (Hrsg zus. mit Dirk van Laak, Vandenhoeck und Ruprecht 2020), Europe in the Long Twentieth Century. A Transnational History (OUP 2024).
Summary
Aufsätze des Frankfurter Zeithistorikers Christoph Cornelißen zum Wandel der modernen Geschichtswissenschaft und ihrer Position in der Erinnerungskultur.
In allen Kulturen und zu allen Zeiten hat es ein Interesse an der Vergangenheit gegeben. Die Art und Weise aber, wie und von wem Geschichte geschrieben, erinnert oder auch imaginiert wurde, weist eine erhebliche Bandbreite auf. So folgen die Geschichtserzählungen unterschiedlichen Ideen von Raum und Zeit, außerdem stehen sie für abweichende Auffassungen vom »Nutzen« der Historie für das Leben. Die vorliegende Aufsatzsammlung analysiert diese Gemengelage in verschiedenen Perspektivierungen. Neben grundsätzlichen Fragen (Periodisierung, Grundbegriffe, Objektivitätspostulat, nationale und transnationale Ansätze) werden ausgewählte Aspekte der modernen Historiographiegeschichte in systematisch und biographisch angelegten Beiträgen beleuchtet. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Generationszugehörigkeiten eine wichtige Rolle. Darüber hinaus zeichnen die Beiträge die Konturen der Erinnerungskulturen in der Gegenwart nach, um abschließend auf Spannungsverhältnisse bei der Repräsentation von Geschichte im Film und in der Literatur einzugehen. In ihrer Gesamtheit zeigen die Aufsätze eindrucksvoll die Herausforderungen auf, die sämtliche Versuche betreffen, aus vergangenen Begebenheiten Geschichte zu machen.