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Die Bayreuther Festspiele sind seit ihrer Gründung 1876 ein »Seismograph deutscher Befindlichkeit« (Udo Bermbach), aber auch ein Brennspiegel ästhetischer Prozesse. Das Buch versteht sich als zentraler, auf neuen Forschungen basierender Beitrag zum 150. Jubiläum im Jahr 2026.
Es geht in diesem Buch darum, das Theatererlebnis Bayreuth in Geschichte und Gegenwart anschaulich zu machen: das Ineinander von Hören und Sehen, von Klang, Körper und Bewegung, aber auch von Erwartungen und Erfahrungen, von gesellschaftlichen und individuellen Bezügen. Es wird ein Festival porträtiert, das seit 150 Jahren den Anspruch erhebt, als ästhetisches Ereignis auf drängende Fragen der Zeit zu reagieren.
Für Richard Wagner war die Aufführung das eigentliche Kunstwerk, nicht also, wie man meinen könnte, der Notentext. Auf das »wirklich sich vor unseren Augen bewegende Drama« kommt es für ihn an. Das Buch setzt hier an: Bayreuth als Theater. Es zeigt, wie und warum sich Sinnhorizonte in Bayreuth verschieben. Es beschreibt, wie und warum sich der Umgang mit Wagner diesseits und jenseits der Bühne verändert hat teils radikal, teils moderat und fast unmerklich. Es fragt nach dem jeweils Neuen, dem sich Bayreuth in den letzten 150 Jahren verpflichtet hat.
Die Chronologie bildet ein lockeres Gerüst. 25 Kapitel (von je 15 bis maximal 30 Seiten) widmen sich den zentralen Aspekten der Festspiele unter neuen Blickwinkeln und oft auf der Basis erstmals veröffentlichter Quellen. So fügt sich die Ganzheit im Laufe der Lektüre zusammen: Am Ende wird der Leser die Geschichte der Bayreuther Festspiele als in sich heterogene, aus vielfältigsten Perspektiven zusammengesetzte, aufregende und bereichernde erfahren haben. Sie wird nicht gesetzt und erläutert, sondern prismatisch erlebbar.
List of contents
Einleitung.- Beiträge.
About the author
Stephan Mösch ist Professor für Ästhetik, Geschichte und Künstlerische Praxis an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er absolvierte ein Doppelstudium: Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft in Berlin, sowie Gesang in Berlin und Stuttgart. Meisterkurse besuchte er bei Elisabeth Schwarzkopf, Dietrich Fischer-Dieskau, Aribert Reimann und Helmuth Rilling.
Von 1994–2013 arbeitete Stephan Mösch als verantwortlicher Redakteur für die Fachzeitschrift »Opernwelt« (Berlin). Seit 25 Jahren schreibt Stephan Mösch für das Feuilleton der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« und arbeitet für Radioanstalten der ARD. Wiederholt wurde er als Experte zu Fernsehsendungen eingeladen, unter anderem zu den ersten Live-Übertragungen von den Bayreuther Festspielen (Arte, ZDF/3sat, BR).
Seit 2022 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Von 2019 bis 2022 war er Fachbeirat beim Deutschen Historischen Museum (Berlin). Von 2012 bis 2018 wirkte er im Kuratorium der Richard-Wagner-Stiftung zur Neugestaltung des Richard-Wagner-Museums in Bayreuth. Er war bzw. ist Jurymitglied zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe für Gesang, Regie und Bühnengestaltung. Außerdem ist er Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Summary
Die Bayreuther Festspiele sind seit ihrer Gründung 1876 ein »Seismograph deutscher Befindlichkeit« (Udo Bermbach), aber auch ein Brennspiegel ästhetischer Prozesse. Das Buch versteht sich als zentraler, auf neuen Forschungen basierender Beitrag zum 150. Jubiläum im Jahr 2026.
Es geht in diesem Buch darum, das Theatererlebnis Bayreuth in Geschichte und Gegenwart anschaulich zu machen: das Ineinander von Hören und Sehen, von Klang, Körper und Bewegung, aber auch von Erwartungen und Erfahrungen, von gesellschaftlichen und individuellen Bezügen. Es wird ein Festival porträtiert, das seit 150 Jahren den Anspruch erhebt, als ästhetisches Ereignis auf drängende Fragen der Zeit zu reagieren.
Für Richard Wagner war die Aufführung das eigentliche Kunstwerk, nicht also, wie man meinen könnte, der Notentext. Auf das »wirklich sich vor unseren Augen bewegende Drama« kommt es für ihn an. Das Buch setzt hier an: Bayreuth als Theater. Es zeigt, wie und warum sich Sinnhorizonte in Bayreuth verschieben. Es beschreibt, wie und warum sich der Umgang mit Wagner diesseits und jenseits der Bühne verändert hat – teils radikal, teils moderat und fast unmerklich. Es fragt nach dem jeweils Neuen, dem sich Bayreuth in den letzten 150 Jahren verpflichtet hat.
Die Chronologie bildet ein lockeres Gerüst. 25 Kapitel (von je 15 bis maximal 30 Seiten) widmen sich den zentralen Aspekten der Festspiele unter neuen Blickwinkeln und oft auf der Basis erstmals veröffentlichter Quellen. So fügt sich die Ganzheit im Laufe der Lektüre zusammen: Am Ende wird der Leser die Geschichte der Bayreuther Festspiele als in sich heterogene, aus vielfältigsten Perspektiven zusammengesetzte, aufregende und bereichernde erfahren haben. Sie wird nicht gesetzt und erläutert, sondern prismatisch erlebbar.