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Am Ende war es das Öl. Es gibt und gab viele Gründe für die USA im Iran zu intervenieren: Ein Nuklearprogramm, sozialistische Ansätze, Fundamentalisten, die Feindschaft zu Israel. Am Ende geht es aber um Öl, es ging um Öl 1953 und es geht heute um Öl. 1953 putschte der Schah mithilfe der Amerikaner und Briten gegen den gewählten Premierminister Mossadegh. Es folgten über 20 Jahre brutale Unterdrückungspolitik. Stephen Kinzer schildert, wie die Geheimdienste der westlichen Demokratien einen gewählten Premierminister stürzten, um einen Despoten wieder auf den Thron zu heben. Er analysiert, wie diese "Operation Ajax" das Ansehen der USA in der Golfregion nachhaltig zerstörte und welche Auswirkung dies auf die Entwicklung des islamischen Terrors hatte. Ein kritischer Blick auf die amerikanische Außenpolitik, die Gier der Konzerne und die fatalen Folgen kurzsichtigen politischen Handelns. So ist "Im Dienste des Schah" nicht nur ein Geschichtsbuch, sondern ein Appell an Bürger und Politiker in unserer Zeit.
Report
"... Stephen Kinzer, Korrespondent der 'New York Times', hat mit seinem Buch 'Im Dienste des Schah. CIA, MI 6 und die Wurzeln des Terrors im Nahen Osten' eine höchst spannende Abhandlung der jüngsten Zeitgeschichte geliefert, großes Drama, das auf allen Konfliktfeldern der 50er-Jahre spielt .... Stephen Kinzers 'Im Dienste des Schah' gibt den Blick frei auf verborgene Schichten iranisch-amerikanischer Feindschaft, ist also beste, dabei packende Aufklärung..." (28.06.09 Lesart, Deutschlandradio Kultur)"... Der in Chicago lebende Pulitzer-Preisträger Kinzer, der aus über 40 Ländern für den 'Boston Globe' und dann für die 'New York Times' berichtete, durchleuchtet akribisch nicht nur die fragwürdigen Methoden, mit denen die Macht des Schahs abgesichert wurde, sondern auch, welche Folgen deren brutaler Missbrauch zeitigte. Die Frage, ob eine Regierung unter Mossadegh letztlich Ende der 70er-Jahre ein Abgleiten Irans in den Islamismus hätte verhindern können, vermag Kinzer natürlich nicht zu beantworten. Aber er kann doch nachvollziehbar erklären, welche Reaktionen die Intervention der amerikanischen und britischen Geheimdienste in Iran fast zwangsläufig auslösen musste: tiefes Misstrauen, verletzter Stolz, das Empfinden von Schmach eines alten Kulturvolkes. Dass solche Wut einem Ajatollah Chomeini den Weg bereiten musste, ist fast eine logische Konsequenz. Insofern sollte das Buch gerade jenen, die nun die US-Diplomatie bestimmen werden, als Pflichtlektüre empfohlen werden ..." (Handelsblatt, 30.01.2009)