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Nicht erst seit dem spektakulären Diebstahl Mitte Oktober 2025, bei dem Maskierte Schmuck von unschätzbarem Wert aus dem Pariser Louvre klauten, sind Diebe in aller Munde. Bereits ab Anfang des 20. Jahrhunderts verbreiteten sich Geschichten von eleganten Draufgängern, von kaltblütigen Gangstern, die sich nahmen, was ihnen vorenthalten wurde, und von modernen Robin Hoods, die die Reichen bestahlen, um den Armen zu geben. Zu Letzteren zählte auch Alexandre Marius Jacob, der sich mit seiner Diebesbande, den 'Travailleurs de la nuit', die Umverteilung zur Aufgabe gemacht hatte - weniger durch revolutionäre, gesamtgesellschaftliche Enteignung als durch eine allnächtliche Abschöpfung von Werten. Der dabei zur Anwendung gebrachte Humor und Einfallsreichtum inspirierte angeblich sogar Maurice Leblanc zu seinem Meisterdieb Arsène Lupin. Er bewahrte Jacob jedoch nicht vor einer langjährigen Haftstrafe, während der er seine Erinnerungen niederschrieb. Mit einem Vorwort von Andreas Gehrlach und um weitere Texte ergänzt, gewähren diese Einblick in das illegale Milieu der 'Belle Epoque' und offenbaren zugleich das widerständige Denken eines Aufständischen, der seinen Überzeugungen bis zuletzt treu blieb.
Summary
Nicht erst seit dem spektakulären Diebstahl Mitte Oktober 2025, bei dem Maskierte Schmuck von unschätzbarem Wert aus dem Pariser Louvre klauten, sind Diebe in aller Munde. Bereits ab Anfang des 20. Jahrhunderts verbreiteten sich Geschichten von eleganten Draufgängern, von kaltblütigen Gangstern, die sich nahmen, was ihnen vorenthalten wurde, und von modernen Robin Hoods, die die Reichen bestahlen, um den Armen zu geben. Zu Letzteren zählte auch Alexandre Marius Jacob, der sich mit seiner Diebesbande, den »Travailleurs de la nuit«, die Umverteilung zur Aufgabe gemacht hatte – weniger durch revolutionäre, gesamtgesellschaftliche Enteignung als durch eine allnächtliche Abschöpfung von Werten. Der dabei zur Anwendung gebrachte Humor und Einfallsreichtum inspirierte angeblich sogar Maurice Leblanc zu seinem Meisterdieb Arsène Lupin. Er bewahrte Jacob jedoch nicht vor einer langjährigen Haftstrafe, während der er seine Erinnerungen niederschrieb. Mit einem Vorwort von Andreas Gehrlach und um weitere Texte ergänzt, gewähren diese Einblick in das illegale Milieu der »Belle Epoque« und offenbaren zugleich das widerständige Denken eines Aufständischen, der seinen Überzeugungen bis zuletzt treu blieb.