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Die Debatten über Desinformationen der Alternativen Rechten blenden bislang deren kulturhistorische und medienästhetische Dimensionen weitestgehend aus. Auf Grundlage der ästhetischen Kategorie »Glitch« entwickelt Niklas von Reischach die Lesart, die Bildpraktiken von »Fake News« als Bestandteil postdigitaler Ästhetiken zu fassen. Als meme-ähnliche Analyseobjekte verweisen Desinformationen auf Verwandtschaften zu rechtsextremem Bildmaterial und tragen bei Demokrat*innen dazu bei, ein pessimistisches Medienverständnis auszubilden. Doch die ästhetisch-diskursive Sabotage beschränkt sich nicht allein auf rechte Akteur*innen: Auch digitale Bildpraktiken anderer extremistischer Gruppen lassen sich in ähnlicher Weise lesen.
About the author
Niklas von Reischach, geb. 1989, promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im interdisziplinären Forschungsverbundprojekt 'Gegenwartsästhetiken - Kategorien für eine Kunst und Natur in der Entfremdung', gefördert von der VolkswagenStiftung. Er ist hauptberuflich in der Extremismusprävention tätig und lehrt zudem an Schule und Universität.
Summary
Die Debatten über Desinformationen der Alternativen Rechten blenden bislang deren kulturhistorische und medienästhetische Dimensionen weitestgehend aus. Auf Grundlage der ästhetischen Kategorie »Glitch« entwickelt Niklas von Reischach die Lesart, die Bildpraktiken von »Fake News« als Bestandteil postdigitaler Ästhetiken zu fassen. Als meme-ähnliche Analyseobjekte verweisen Desinformationen auf Verwandtschaften zu rechtsextremem Bildmaterial und tragen bei Demokrat*innen dazu bei, ein pessimistisches Medienverständnis auszubilden. Doch die ästhetisch-diskursive Sabotage beschränkt sich nicht allein auf rechte Akteur*innen: Auch digitale Bildpraktiken anderer extremistischer Gruppen lassen sich in ähnlicher Weise lesen.