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Die liberale Weltordnung, wie wir sie seit Ende des Zweiten Weltkriegs kennen, löst sich auf: Multilaterale Zusammenarbeit weicht multipolaren Rivalitäten. Globale Normen erodieren. Die Neuausrichtung der Machtverhältnisse ist in vollem Gange - denn was als Nächstes kommt, wird den Rest des Jahrhunderts prägen.
Aus persönlicher Einsicht sowie politischer und akademischer Expertise argumentiert der finnische Präsident Alexander Stubb, dass wir einen Wendepunkt der Geschichte erleben, vergleichbar mit 1918, 1945 oder 1989. Ein neues internationales System entsteht, getrieben von drei großen Kräften: dem globalen Westen, dem globalen Osten und dem globalen Süden. Im Zentrum steht der eskalierende Wettbewerb zwischen den Vereinigten Staaten und China, die beide versuchen, bilaterale Abkommen und regionale Allianzen zu schmieden. Doch letztlich wird der globale Süden entscheiden, ob die Zukunft in Richtung Kooperation oder Fragmentierung tendiert.
Gestützt auf jahrzehntelange Erfahrung an den diplomatischen Frontlinien hält Stubb ein leidenschaftliches Plädoyer für einen wertebasierten Realismus in der Außenpolitik und warnt: Wenn der Westen nicht lernt zuzuhören, wird er seinen Platz in der Welt, die er einst geschaffen hat, verlieren.
About the author
Alexander Stubb ist der 13. Präsident der Republik Finnland. Zuvor war er Premierminister, Finanzminister, Außenminister sowie Minister für Handel und Europa Finnlands. Präsident Stubb promovierte an der London School of Economics in Internationalen Beziehungen, nachdem er einen Masterabschluss in EU-Verwaltung am College of Europe in Brügge und einen Bachelorabschluss in Politikwissenschaft an der Furman University in South Carolina erworben hatte. Er wurde in Helsinki geboren und ist dort aufgewachsen.