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About the author
Brigitte Reimann, geboren 1933 in Burg bei Magdeburg, war seit ihrer ersten Buchveröffentlichung, »Die Frau am Pranger« (1956), freie Autorin. Mit »Ankunft im Alltag« (1961) gab sie der »Ankunftsliteratur« ihren Namen. Ihr Roman »Die Geschwister« (1963) über die gerade vollzogene deutsche Teilung war eines der meistdiskutierten Bücher jener Zeit. Mit nur 39 Jahren starb die Autorin in Berlin-Buch an den Folgen einer Krebserkrankung.
Veröffentlichungen: »Ankunft im Alltag« (1961), »Die Geschwister« (1963), »Das grüne Licht der Steppen. Tagebuch einer Sibirienreise« (1965), »Franziska Linkerhand« (1974). Außerdem die Briefwechsel mit Christa Wolf, »Sei gegrüßt und lebe. Eine Freundschaft in Briefen 1964-1973« (1993), mit Hermann Henselmann, »Mit Respekt und Vergnügen« (1994), »Aber wir schaffen es, verlaß Dich drauf. Briefe an eine Freundin im Westen« (1995) und mit Irmgard Weinhofen, »Grüß Amsterdam. Briefwechsel 1956-1973« (2003), sowie die Tagebücher »Ich bedaure nichts. Tagebücher 1955-1963« (1997) und »Alles schmeckt nach Abschied. Tagebücher 1964-1970 (1998); »Ich bedaure nichts. Mein Weg zur Schriftstellerin 1955 bis 1970« (Neuausgabe 2023). Aus dem Nachlass: »Das Mädchen auf der Lotosblume. Zwei unvollendete Romane« (2003). Zuletzt erschienen »Jede Sorte von Glück. Briefe an die Eltern« (2008), »Post vom schwarzen Schaf. Geschwisterbriefe« (2018) und »Katja. Erzählungen über Frauen« (2024).
Summary
Kaum hatte Brigitte Reimann alle frühen Tagebücher vernichtet, tat es ihr leid: Sie hatte ihre Kindheit und Jugend verbrannt! Zum Glück ist ein Teil dieser Zeit in Briefen festgehalten: Ihrer Freundin Veralore, deren Familie in den Westen ging, schreibt Reimann vom Hunger der ersten Nachkriegsjahre und von Dauerwellen, von Kinderlähmung und von »ihrem« Kolja, von zu kurzen Sommertagen und vom Hineinwachsen in einen neuen deutschen Staat, die DDR. 1953 bricht der Briefkontakt ab. Nach 20-jähriger Pause folgt 1972 ein trauriger Epilog: Brigitte Reimann schreibt einen letzten Brief. Sie ist unheilbar an Krebs erkrankt. Im unverblümten Gespräch mit der besten Freundin wechseln sich die Ansichten des Mädchens mit scharfen Beobachtungen ab, in denen die spätere Schriftstellerin schon durchscheint. Eine zuweilen urkomische Melange!