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Mehrdeutiges Erzählen in audiovisuellen Medienformaten ist bislang nur unzureichend erschlossen. Zwar liefert die Forschung fundierte Analyseinstrumentarien, aber Formen und Funktionen narrativer Ambiguität, die Verfahren ihrer Konstituierung, ihre Bedeutungspotenziale und kontextuelle Rückbindungen sind weitestgehend unberücksichtigt geblieben. Vor diesem Hintergrund verfolgt dieser Band zwei Ziele: Zum einen rücken die Beiträge das Zusammenspiel der wesentlichen Erzählstrategien und -modi Subjektivität, Perspektivität und Pluralität in den Fokus; zum anderen legen sie profunde Auseinandersetzungen mit dezidiert deutschsprachigen Produktionen von den 1920er-Jahren bis zur Gegenwart vor.
List of contents
Andreas Blödorn / Stephan Brössel / Johannes Ueberfeldt: Mehrdeutiges Erzählen im deutschsprachigen Film und Serien: Einführung.- Hans-Joachim Hahn: Race, Class, Gender und Disability im Genrefilm der Weimarer Republik. Multiple Mehrdeutigkeiten bei der Analyse von Ernst Lubitschs Sumurun (1920) (24).- Andreas Blödorn: Subjektivität, Perspektivität und Pluralität in Das Cabinet des Dr. Caligari (1920).- Michael Niehaus: Entrückte Bilder. Zu Arthur Robisons Film Schatten (1923).- Jan Süselbeck: Golems, Cyborgs und "Ewige Juden". Mehrdeutigkeiten in Fritz Langs und Thea von Harbous Metropolis (1927).- Martin Hennig: Simulierte Ambiguität. Simulationserzählungen in der deutschen Film- und Seriengeschichte.- Dennis Gräf: Identitäts- und Lebensentwürfe in Konrad Wolfs Solo Sunny (1981).- Stephan Brössel: Ambivalenz und Sozialpathologie in den Filmen Michael Hanekes.- Martha-Lotta Koerber: Zur Mehrdeutigkeit der Persiflage im filmischen Werk von Helge Schneider.- Sophie Hohmann: Zur Ambiguität kultureller Diskursverhandlungen bei Dark (2017-2020).- Sarah Brauckmann: Simulation(en) von Bedeutung(en). Ambivalenzen und narrative Sinnbildung am Beispiel von Exit (2020).- Andreas Veits: Jenseits der Oberfläche. Zum mehrdeutigen Erzählen von Identitäten und Wahrnehmungen in Souls (Alex Eslam/Hanna Maria Heidrich, DE 2022).
About the author
Stephan Brössel, PD Dr. phil., ist Akademischer Oberrat a.Z. am Germanistischen Institut der Universität Münster. Aktuell Vertretung der Professur für Neuere deutsche Literatur (Prof. Dr. Antonia Eder) an der Universität Münster.
Andreas Blödorn ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Medien an der Universität Münster.
Johannes Ueberfeldt, M.A., studierte Germanistik, Philosophie und Kulturpoetik der Literatur und Medien an der Universität Münster und arbeitet heute im Marketing.
Summary
Mehrdeutiges Erzählen in audiovisuellen Medienformaten ist bislang nur unzureichend erschlossen. Zwar liefert die Forschung fundierte Analyseinstrumentarien, aber Formen und Funktionen narrativer Ambiguität, die Verfahren ihrer Konstituierung, ihre Bedeutungspotenziale und kontextuelle Rückbindungen sind weitestgehend unberücksichtigt geblieben. Vor diesem Hintergrund verfolgt dieser Band zwei Ziele: Zum einen rücken die Beiträge das Zusammenspiel der wesentlichen Erzählstrategien und -modi – Subjektivität, Perspektivität und Pluralität – in den Fokus; zum anderen legen sie profunde Auseinandersetzungen mit dezidiert deutschsprachigen Produktionen von den 1920er-Jahren bis zur Gegenwart vor.