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Der vorliegende Band untersucht, inwiefern und mit welchem Ziel die aus Albanien stammenden Autorinnen Ornela Vorpsi und Bessa Myftiu die Distanz, die sie zu ihrem Herkunftsland geschaffen haben, in ihren literarischen Texten weiterführen. Beide lebten bis zum Fall der kommunistischen Regimes im Jahr 1991 in Albanien, Vorpsi emigrierte zunächst nach Italien, später nach Frankreich, Myftiu hingegen in die Schweiz. Beide Autorinnen wechselten im Zuge ihrer Migration außerdem die (Literatur-)Sprache. Unter anderem wird im Band der Frage nachgegangen, wie sich diese geographische und sprachliche Distanz auf die ästhetische Gestaltung der literarischen Werke auswirkt.
Es wird die These aufgestellt, dass Vorpsi und Myftiu ihr außerliterarisches Bedürfnis nach Distanz zu Albanien auch innerliterarisch realisieren, indem sie sich bestimmter Strategien der narrativen Distanzierung bedienen: Fragmentierung, Visualität, Intertextualität und Ironie. Sie nutzen diese Strategien, um mit der kommunistischen Diktatur und dem albanischen Patriarchat zusammenhängende, teils traumatische Ereignisse sowie ihre Kritik an diesen und weiteren Machtstrukturen implizit zu verhandeln, anstatt sie ausdrücklich beschreiben, darstellen oder äußern zu müssen.
About the author
Julia Görtz, Mannheim University, Germany.
Summary
Der vorliegende Band untersucht, inwiefern und mit welchem Ziel die aus Albanien stammenden Autorinnen Ornela Vorpsi und Bessa Myftiu die Distanz, die sie zu ihrem Herkunftsland geschaffen haben, in ihren literarischen Texten weiterführen. Beide lebten bis zum Fall der kommunistischen Regimes im Jahr 1991 in Albanien, Vorpsi emigrierte zunächst nach Italien, später nach Frankreich, Myftiu hingegen in die Schweiz. Beide Autorinnen wechselten im Zuge ihrer Migration außerdem die (Literatur-)Sprache. Unter anderem wird im Band der Frage nachgegangen, wie sich diese geographische und sprachliche Distanz auf die ästhetische Gestaltung der literarischen Werke auswirkt.
Es wird die These aufgestellt, dass Vorpsi und Myftiu ihr außerliterarisches Bedürfnis nach Distanz zu Albanien auch innerliterarisch realisieren, indem sie sich bestimmter Strategien der narrativen Distanzierung bedienen: Fragmentierung, Visualität, Intertextualität und Ironie. Sie nutzen diese Strategien, um mit der kommunistischen Diktatur und dem albanischen Patriarchat zusammenhängende, teils traumatische Ereignisse sowie ihre Kritik an diesen und weiteren Machtstrukturen implizit zu verhandeln, anstatt sie ausdrücklich beschreiben, darstellen oder äußern zu müssen.