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Christopher Street: Die Geburt einer Bewegung
"Für die Homosexuellen ist das Dritte Reich noch nicht zu Ende», schrieb der deutsch-jüdische Historiker Hans-Joachim Schoeps 1963. Es endete für sie sechs Jahre später, in einer Nacht in der Christopher Street von New York. Nah an den Menschen, erzählt Thomas Sparr von einer Selbstbefreiung, die gelang und trotzdem bis heute gefährdet ist.
In jener Nacht zum 28. Juni 1969 wehrten sich junge Männer und Frauen im Stonewall Inn, einer Homosexuellenbar, gewaltsam gegen eine Razzia der Polizei. Der kleine «Aufstand der Anstößigen» wurde später zum großen, weltweiten Symbol des Widerstands und der Selbstbehauptung einer entrechteten Minderheit. Im selben Jahr wurde in der Bundesrepublik der Paragraph 175 liberalisiert, während in der DDR Homosexualität bereits straffrei war. Thomas Sparr schildert den Mythos und die Wirklichkeit des Aufstands in der Christopher Street und zeigt seine Folgen bis heute. Wie wirkte er sich in Deutschland aus? Wie veränderte er die Selbstbilder homosexueller Frauen und Männer und wie die Art und Weise, in der andere sie bis heute wahrnehmen? Jahr für Jahr erinnern die Christopher Street Days in Deutschland, in Amerika, in Budapest und erst recht die verbotenen in Teheran wie in Moskau und Minsk daran: Wer sich nicht wehrt, liebt verkehrt.
About the author
Thomas Sparr ist Editor-at-Large des Suhrkamp Verlags und freier Autor. Er arbeitete an der Hebräischen Universität in Jerusalem, am dortigen Leo Baeck Institut und am Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Später leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und Mitglied der Geschäftsführung von Suhrkamp. Zuletzt hat er u.a. veröffentlicht: "Todesfuge. Biographie eines Gedichts" (2020) und "Ich will fortleben, auch nach meinem Tod. Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank" (2023).
Summary
Christopher Street: die Geburt einer Bewegung
Für die Homosexuellen ist das Dritte Reich noch nicht zu Ende, schrieb der deutsch-jüdische Historiker Hans-Joachim Schoeps 1963. Es endete für sie sechs Jahre später, in einer Nacht in der Christopher Street von New York. Nah an den Menschen, erzählt Thomas Sparr von einer Selbstbefreiung, die gelang und trotzdem bis heute gefährdet ist.
In jener Nacht zum 28. Juni 1969 wehrten sich junge Männer und Frauen im Stonewall Inn, einer Homosexuellenbar, gewaltsam gegen eine Razzia der Polizei. Der kleine Aufstand der Anstößigen wurde später zum großen, weltweiten Symbol des Widerstands und der Selbstbehauptung einer entrechteten Minderheit. Im selben Jahr wurde in der Bundesrepublik der Paragraph 175 liberalisiert, während in der DDR Homosexualität bereits straffrei war. Thomas Sparr schildert den Mythos und die Wirklichkeit des Aufstands in der Christopher Street und zeigt seine Folgen bis heute. Wie wirkte er sich in Deutschland aus? Wie veränderte er die Selbstbilder homosexueller Frauen und Männer und wie die Art und Weise, in der andere sie bis heute wahrnehmen? Jahr für Jahr erinnern die Christopher Street Days in Deutschland, in Amerika, in Budapest und erst recht die verbotenen in Teheran wie in Moskau und Minsk daran: Wer sich nicht wehrt, liebt verkehrt.