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Die Studie untersucht am Beispiel junger Menschen mit Fluchterfahrung, wie soziale Ordnung und Subjektivierung unter der Beteiligung digitaler Medien hervorgebracht werden. Auf Grundlage einer multilokalen Ethnografie im Kontext pädagogischer Institutionen insbesondere in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Schulen stehen die alltäglichen Praktiken im Mittelpunkt, in denen sich Dynamiken, Logiken, Ambivalenzen, Aushandlungen und weitere Implikationen des Digitalen zeigen. Diese kritisch-analytische Mikroperspektive eröffnet eine differenzierte Sicht auf digitale Medien wie Smartphones und Apps, deren Bedeutung über ein rein instrumentelles Verständnis hinausreicht, das sie auf Werkzeuge für Bildung, Teilhabe oder Integration reduziert. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Subjektivität der jungen Menschen wesentlich von Zuständen des Dazwischen geprägt ist. Als Ausdruck mediatisierter Übergänge verweisen die unterschiedlichen Situationen des Alltags etwa in Bildung, Wohnen, Selbstdarstellung, Aufenthalt oder Beruf auf soziale Zustandswechsel, in denen vergangene, gegenwärtige und zukünftige Seinsweisen fortwährend verhandelt werden.
List of contents
Teil I Einleitung.- 1. Ausgangslage.- 2. Erkenntnisinteresse und Forschungsgegenstände.- 3. (Medien-)Theoretische Konzepte.- 4. Empirische Forschungsfelder.- 5. Anlage und weiterer Aufbau.- Teil II Method(-olog-)ische Verortung.- 6. Praxistheorie(-n).- 7. Ethnografie.- 8. Multilokalität als grenzüberschreitende Erweiterung der Ethnografie.- 9. Artefaktanalyse.- 10. Grounded Theory Methodology.- 11. Situationsanalyse als postmoderne Erweiterung der Grounded Theory Methodology .- Teil III Methodenbericht.- 12. Feldzugang.- 13. Sample.- 14. Datenerhebung.- 15. Forschungsbeziehungen.- 16. Datenauswertung.- Teil IV Empirische Analyse.- 17. Pädagogisch-Institutioneller Alltag von jungen Geflüchteten.- 18. Logiken im Kontext von pädagogischen Institutionen.- Teil V Zentrale Erkenntnisse.- 19. Zusammenfassung der empirischen Analyse.- 20. Perspektiven auf die Partizipanden der Praxis.- 21. Ordnungsmuster für Subjektivierung.- 22. Mediatisierte Übergänge.- Teil VI Schlussbetrachtung.- 23. Erkenntnisrückschau.- 24. Bezugnahme auf den Forschungsstand.- 25. Method(-olog-)ische Erkenntnisse.- 26. Limitationen und Ausblicke.
About the author
Michi Sebastian Fujii
war von 2019 bis 2024 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziale Arbeit und Erziehungshilfe an der Universität zu Köln. Er forscht zu den Themen Flucht, Bildung, soziale Ungleichheit und Digitalität.
Summary
Die Studie untersucht am Beispiel junger Menschen mit Fluchterfahrung, wie soziale Ordnung und Subjektivierung unter der Beteiligung digitaler Medien hervorgebracht werden. Auf Grundlage einer multilokalen Ethnografie im Kontext pädagogischer Institutionen – insbesondere in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Schulen – stehen die alltäglichen Praktiken im Mittelpunkt, in denen sich Dynamiken, Logiken, Ambivalenzen, Aushandlungen und weitere Implikationen des Digitalen zeigen. Diese kritisch-analytische Mikroperspektive eröffnet eine differenzierte Sicht auf digitale Medien wie Smartphones und Apps, deren Bedeutung über ein rein instrumentelles Verständnis hinausreicht, das sie auf Werkzeuge für Bildung, Teilhabe oder ‚Integration‘ reduziert. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Subjektivität der jungen Menschen wesentlich von Zuständen des Dazwischen geprägt ist. Als Ausdruck mediatisierter Übergänge verweisen die unterschiedlichen Situationen des Alltags – etwa in Bildung, Wohnen, Selbstdarstellung, Aufenthalt oder Beruf – auf soziale Zustandswechsel, in denen vergangene, gegenwärtige und zukünftige Seinsweisen fortwährend verhandelt werden.