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Handbuch Medizin und Lebenszeit - Gutes Leben im Kontext neuer Chancen und Herausforderungen. DE

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Aktuelle medizinische Entwicklungen greifen in die Zeitstrukturen des menschlichen Lebens ein. Einst als unverrückbar oder naturgegeben geltende zeitliche Ordnungs- und Orientierungsmuster erscheinen im Licht neuer medizinischer Möglichkeiten zunehmend veränderbar. So erlauben reproduktionsmedizinische Techniken wie das Social Freezing , das Einfrieren von Eizellen für spätere Fortpflanzungsversuche, vormals als starr verstandene Grenzen des fortpflanzungsfähigen Alters zu überwinden. Fortschritte in der Behandlung chronischer Erkrankungen verbessern die (Über-)Lebenschancen und den Zeithorizont der Betroffenen, was die Neujustierung bisheriger Lebenspläne und Versorgungsformen in den Blick rückt. Medizinische Interventionen in den Alterungsprozess stellen die vertraute Zeitgestalt des individuellen Lebens in Frage und verändern intergenerationelle Beziehungen in Familie und Gesellschaft. Alle diese medizinischen Entwicklungen veranlassen Individuen dazu, sich mit Blick auf die Zeitstrukturen des eigenen Lebens neu zu orientieren, und provozieren zugleich Kontroversen über altersangemessene Verhaltensnormen und Lebensperspektiven. Diese Entwicklungen stellen nicht nur die Frage neu, was ein gutes Leben ausmacht vielmehr führen sie in besonders eindringlicher Weise vor Augen, dass die Frage nach dem guten, gelingenden Leben unter Berücksichtigung seiner zeitlichen Verfasstheit zu erörtern ist.
Das open access Handbuch bietet eine erste Bestandsaufnahme des interdisziplinären Forschungsgebietes, das sich im Zuge dieser Entwicklungen im Spannungsfeld medizinischer Möglichkeiten auf der einen und Fragen guten Lebens in der Zeit auf der anderen Seite eröffnet. Dazu bringt es wissenschaftliche Perspektiven aus Philosophie, Medizinethik, Medizin, Sozial-, Kultur- und Gesundheitswissenschaften zusammen. Diese geben einen systematisierenden Überblick über grundlegende Begrifflichkeiten, wesentliche theoretische Perspektiven und konkrete medizinische Praxis. Es werden Begriffe des guten Lebens sowie benachbarte Begrifflichkeiten wie Glück, Wohlergehen, Sinn oder Lebensqualität in ihrem Verhältnis zueinander und ihrer Bedeutung für Medizin und Gesundheitswesen dargestellt. Weiterhin werden die in diesem Zusammenhang relevanten Aspekte menschlicher Zeitlichkeit wie etwa Natalität, Endlichkeit und Narrativität beleuchtet. Schließlich wird anhand unterschiedlicher praktischer Anwendungskontexte gezeigt, wie sich die Frage nach dem Verhältnis von Medizin und der Zeitlichkeit guten Lebens in je spezifischen Weisen stellt.

List of contents

Gutes Leben.- Menschliche Zeitlichkeit.- Handlungskontexte in Medizin und Gesundheitswesen.

About the author

Sonja Deppe ist Koordinatorin der Forschungsgruppe FOR 5022 „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“ und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Ethik in der Medizin der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Anne Clausen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philosophischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen. 
Isabella Marcinski-Michel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen. 
Mark Schweda ist Professor für Ethik in der Medizin am Department Versorgungsforschung der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. 
Claudia Wiesemann ist Leiterin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen.

Summary

Aktuelle medizinische Entwicklungen greifen in die Zeitstrukturen des menschlichen Lebens ein. Einst als unverrückbar oder naturgegeben geltende zeitliche Ordnungs- und Orientierungsmuster erscheinen im Licht neuer medizinischer Möglichkeiten zunehmend veränderbar. So erlauben reproduktionsmedizinische Techniken wie das „Social Freezing“, das Einfrieren von Eizellen für spätere Fortpflanzungsversuche, vormals als starr verstandene Grenzen des fortpflanzungsfähigen Alters zu überwinden. Fortschritte in der Behandlung chronischer Erkrankungen verbessern die (Über-)Lebenschancen und den Zeithorizont der Betroffenen, was die Neujustierung bisheriger Lebenspläne und Versorgungsformen in den Blick rückt. Medizinische Interventionen in den Alterungsprozess stellen die vertraute Zeitgestalt des individuellen Lebens in Frage und verändern intergenerationelle Beziehungen in Familie und Gesellschaft. Alle diese medizinischen Entwicklungen veranlassen Individuen dazu, sich mit Blick auf die Zeitstrukturen des eigenen Lebens neu zu orientieren, und provozieren zugleich Kontroversen über altersangemessene Verhaltensnormen und Lebensperspektiven. Diese Entwicklungen stellen nicht nur die Frage neu, was ein gutes Leben ausmacht – vielmehr führen sie in besonders eindringlicher Weise vor Augen, dass die Frage nach dem guten, gelingenden Leben unter Berücksichtigung seiner zeitlichen Verfasstheit zu erörtern ist.
Das open access Handbuch bietet eine erste Bestandsaufnahme des interdisziplinären Forschungsgebietes, das sich im Zuge dieser Entwicklungen im Spannungsfeld medizinischer Möglichkeiten auf der einen und Fragen guten Lebens in der Zeit auf der anderen Seite eröffnet. Dazu bringt es wissenschaftliche Perspektiven aus Philosophie, Medizinethik, Medizin, Sozial-, Kultur- und Gesundheitswissenschaften zusammen. Diese geben einen systematisierenden Überblick über grundlegende Begrifflichkeiten, wesentliche theoretische Perspektiven und konkrete medizinische Praxis. Es werden Begriffe des guten Lebens sowie benachbarte Begrifflichkeiten wie Glück, Wohlergehen, Sinn oder Lebensqualität in ihrem Verhältnis zueinander und ihrer Bedeutung für Medizin und Gesundheitswesen dargestellt. Weiterhin werden die in diesem Zusammenhang relevanten Aspekte menschlicher Zeitlichkeit wie etwa Natalität, Endlichkeit und Narrativität beleuchtet. Schließlich wird anhand unterschiedlicher praktischer Anwendungskontexte gezeigt, wie sich die Frage nach dem Verhältnis von Medizin und der Zeitlichkeit guten Lebens in je spezifischen Weisen stellt.

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